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Ein (nicht) ganz normaler Schultag
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Jeder kennt es: der Tag beginnt gleich in der ersten Stunde mit einer Klausur, der Vortag wurde einem bereits kräftig versaut, weil man mit Karteikarten bewaffnet über den Büchern brüten durfte. Dann am nächsten Tag geht man todmüde in die Schule, weil man die halbe Nacht durchgelernt hat, dank rausgeschobenem Lernen. Also ein fast ganz normaler Schultag... |
Der Wecker klingelt, und ich würde das Ding am liebsten gegen die Wand schmeißen, was mich auch gleich daran erinnert, dass es extra für diesen Zweck ein Spezialmodell gibt. Etwas später stehe ich mit blinzelnden Augen auf und wanke schlaftrunken zur Dusche, putze mir die Zähne und kämme mir noch schnell die Haare - alles in 7 Minuten. Ich hetze die Treppe herunter, weil heute eine wichtige Klausur im Fach Wirtschaft ansteht. Unten steht Kaffee bereit und Mama war so gut, extra für den Spätaufsteher Schulbrote zu streichen.
Nachdem ich mir am heißen Kaffee, dank zu schnellem herunterkippen, die Speiseröhre verbrannt habe hetze ich zum Auto. Es ist 7:55 Uhr und um 8:10 ist Schulbeginn. Weil ich mal wieder zu spät losgefahren bin, stecke ich 350 Meter vor der Autobahn im Stau und weiche über den kleinen Schleichweg durch die enge Dreißigzone aus, um mich ganz frech direkt vor der Auffahrt, mit dem VW-Bus vor Mercedes, BMW und Jaguar zu drängeln.
Endlich auf der Autobahn mit Bleifuß. Der Turbodiesel röhrt und das rollende Wohnzimmer quält sich langsam auf die 165 Km/h zu. Nach viertausendfünfhundertdreiundvierzig Metern Motorquälerei geht es mit überhöhter Geschwindigkeit durch die Ausfahrt "Langwied". Ich überwinde noch schnell die 2 Kilometer Landstraße, vorbei an der heruntergekommenen Gärtnerei und endlich erreiche ich den, natürlich schon voll belegten Waldorfschul-Parkplatz, was mich dazu zwingt, gegenüber beim Gymnasium fremdzuparken.
Ab geht es in den stumpfwinkligen Schulbau mit den schrägen Fenstern, wo mich der Hausmeister, wie jeden Morgen, dank der drei Minuten Verspätung mit einem schiefen Blick empfängt. Oben in der Abi-Klasse sitzt schon alles auf den Plätzen und Karlos grinst mir mit wissendem Blick entgegen. Gerade wurden die Klausurblätter ausgeteilt, aber noch nicht umgedreht. Ich gehe schnell zum letzten freien Tisch und kann auch gleich loslegen.
Ein Tag Lernerei um, fünfundsiebzig Minuten lang, auswendig gelerntes herunterzukritzeln und eine sicherlich schon zwanzigtausendmal in ähnlicher Form gestellte Transferaufgabe zu lösen. Was für ein Aufwand. Aber danach kann ich den Stoff getrost vergessen. Nach dreiundsiebzigeinhalb Minuten verlasse ich vorzeitig den Raum. Ich werde nie wieder Wirtschaft haben.
In der Cafeteria empfängt mich Mareike aus Klasse 12 mit einem freundlichen Lächeln. Das geht schon seit Wochen so. Heute verläuft die Pause allerdings etwas anders. Ich gehe nicht zur Theke, um mir die Routinetasse Kaffee zu kaufen, sondern steuere mit etwas kribbligem Gefühl in der Magengegend auf Mareike zu.
"Hast du Lust, morgen mit mir wegzugehen?", frage ich grinsend... |
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Kommentare über AbschlussklasseCori am 05.10.2004: Eine recht gewöhnliche Geschichte, muss ich sagen, jedoch gerne gelesen, da aus der Sicht eines "Oberstufenschülers".
Allerdings würde mich interessieren, was Mareike dazu sagt. Fortsetzungsroman??
Georg am 27.03.2004: Die Namen wurden von der Redaktion geändert! Das sei an dieser Stelle nochmal gesagt. Es gibt daher keine Parallelen zu existierenden Personen. Ob du mich kennst, weiß ich nicht, aber deinen Beitrag finde ich etwas unangemessen.
geht dich gar nix an am 25.03.2004: viel spaasss mit mareike du willst sie ja eh bloß ficken du kleiner speichellecker
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