Tausenden Pferden droht Hungersnot

Tausenden Pferden droht wegen Futtermangel in Deutschland eine Hungersnot. Der Grund: Der heiße Sommer und die dadurch verursachte schlechte Heuernte. Betroffen sind in erster Linie die Pferde auf den Gnadenhöfen und in den Tierheimen, da die durch den Heumangel extrem gestiegenen Preise für Heu für sie nicht mehr bezahlbar sind. Die Zentrale des Bundes Deutscher Tierfreunde e.V. (BdT) in Kempen erreichten in den letzten Tagen mehrere Hilferufe von Tierheimen quer durch Deutschland: Es fehlt an Geld für Futter. Der BdT stellte als Soforthilfe mehrere Tausend Euro zur Verfügung. Nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn die kalte Jahreszeit steht erst bevor und damit steigt der Heubedarf weiter.

?Es gibt fast kein Heu mehr?, berichtet die Leiterin des Tierheims Costa e.V. in Niederbayern, wo allein mehr als 100 Pferde untergebracht sind. Die Preise sind von früher 25 Euro je Rundballen auf inzwischen 40 Euro gestiegen. Tendenz steigend. Zudem fahren Aufkäufer aus dem Ausland - beispielsweise Österreich und Norditalien - die heimischen Bauern ab und kaufen die gesamte Heuernte auf. Die Folge: Die Preise steigen weiter. Die Landwirte, die früher bei Bedarf verkauft haben, versuchen deshalb heute, die gesamte Ernte auf einen Schlag zu verkaufen. ?Es heißt jetzt entweder alles kaufen oder nichts bekommen?, so die Tierheimleiterin. Für Tierheime und Gnadenhöfe unbezahlbar. Den Bauern geht jetzt schon wegen des schlechten Erntesommers das Mais aus. Deshalb müssen auch sie bereits Heu verfüttern. Pferde brauchen zudem den ersten Schnitt des Heus.

Weizenstroh wird zumeist zum Strecken benutzt. Sollte sich die Lage nicht bessern, wird irgendwann auf sogenannte Grascops zurückgegriffen werden müssen, noch teureres gepresstes Gras. Für Tierheime absolut unbezahlbar. In der Folge wird eine noch größere Not befürchtet. ?Es kündigt sich eine Katastrophe an, deshalb muss jetzt solange es noch Heu gibt den Tierheimen geholfen werden?, so ein Sprecher des Bundes Deutscher Tierfreunde e.V. (Original Pressetext)