FDP - das politische Ende als dritte Kraft ?

Das Ende der FDP als mitentscheidende Kraft bei Regierungskoalitionen in Deutschland scheint besiegelt. Während in den ersten Jahrzehnten nach Gründung der Bundesrepublik 1949 die Partei als dritte Kraft oft das Zünglein an der Waage spielen konnte, wenn es um die Regierungsbildung geht, hat sich in den letzten Jahren die politische Landschaft so gewandelt, dass die FDP zukünftig immer weniger eine Rolle spielt. Insbesondere das Aufkommen neuer Parteien, zuletzt aber auch Äußerungen des Parteivorsitzenden Philipp Rösler und die daran anschließende Kritik haben zuletzt zu ihrem Niedergang beigetragen. Rösler hatte sich für eine weitergehende Privatisierung ganz im Sinne des Liberalismus seiner Partei ausgesprochen. Für den SPD-Vorsitzenden Gabriel ist die FDP in der heutigen Parteienlandschaft überflüssig geworden.

Die neusten Umfragen sind fast ein Abgesang auf das mögliche Ende der liberalen Partei. Aus 15 Befragungen, die im Laufe der letzten zwölf Monate von verschiedenen Instituten bei jeweils rund 1000 Personen telefonisch durchgeführt wurden, ergaben sich nur noch 3,8% für die FDP, während die Piraten 4,6% und die Linken 3,7% erhielten.

Die FDP wurde 1948 von ehemaligen Mitgliedern der DDP und DVP gegründet. 1990 kamen die LDPD, die NDPD, die Deutsche Forumpartei (DFP) und die F.D.P. der damaligen DDR dazu. Gegenwärtig ist sie nur noch in vier der 16 Bundesländer an der Regierung beteiligt. Bei der bevorstehenden Landtagswahl in Niedersachsen am 20. Januar steht sie in Konkurrenz mit der Piratenpartei und den Linken, deren Einzug ins Parlament aufgrund der 5%-Hürde ebenfalls ungewiss ist.