"Gute Frage...Ich weiß leider auch nicht genau, woran es liegt. Ich bin jetzt 34 und denke mittlerweile schon an Kinder und Familie. Aber mit größter Wahrscheinlichkeit ist mein Beruf der Knackpunkt. Es ist sehr schwierig, jemanden zu finden, der sein eigenes Leben erfolgreich führt und gleichzeitig bereit ist, sich mit meinem Schauspieler-Nomaden-Dasein abzufinden. Ich drehe viele Filme und reise ständig durch die Welt. Wenn man seine Freundin drei, vier Wochen nicht sieht, dann fällt die Beziehung schnell wieder auseinander. Man hat einfach keine Zeit, sich auf mich einzulassen - was sicher auch daran liegt, dass ich eine Vorliebe für komplizierte Frauen habe."
Ist er auf der Pirsch: "Na ja, es ist nicht so, dass ich nicht gucke. Allerdings baggere ich Frauen nicht einfach so an. Ich bin nicht auf Spaß oder Sex aus. Mir geht es um Qualität, nicht um Quantität. Und ich bin ein echter Südstaaten-Kavalier. Frauen sollten meiner Meinung nach respektvoll behandelt werden, sie sind schließlich keine Hunde. Ich selbst bin immer ein wenig schüchtern, wenn ich den ersten Schritt bei einem Flirt machen soll. Gott sei Dank gibt es mittlerweile auch ein paar Frauen, die von ganz allein auf mich zukommen..."
Gibt es etwas, was bei Frauen besonders gut ankommt: "Die meisten finden meine Stimme angenehm - wahrscheinlich, weil sie tief ist und ich manchmal noch mit meinem Südstaatenakzent schnurre (lacht). Das machen der Scotch und die Zigaretten. Wobei ich vor neuen Monaten mit dem Rauchen aufgehört habe - es war eine regelrechte orale Fixierung, wie ich feststellen musste. Ach, und meine blauen Augen sollen auch Wirkung zeigen. Allerdings haben mir Freunde gesagt, dass ich, wenn ich eine Frau mag, viel zu aufdringlich starre. Das ist nicht gut, ich will schließlich nicht wie ein Massenmörder wirken."
Stört es ihn, dass er immer noch als "the next big thing" angepriesen wird: "Komisch ist es schon, ewig der Newcomer zu sein - besonders, weil ich schon so lange im Geschäft bin. Selbst meine Mutter hat mich mal gefragt, wie lange ich diese Schauspielerei eigentlich noch machen will. Ich kam lange Zeit mit der brutalen, oft unmenschlichen Hollywood-Haifisch-Branche nicht zurecht. Deshalb habe ich auch in so vielen B-Filmen mitgespielt. Die Studio-Bosse haben mich jahrelang zum Frühstück verspeist. Als Künstler muss man offen und sensibel sein, bei Produzenten-Meetings stehst du damit allerdings auf verlorenem Posten. Du musst in Hollywood eigentlich eisenhart sein. Ich war es lange Zeit nicht, habe dann Theater gespielt, manchmal in einem Kaufhaus den Boden geschrubbt oder Jeanshosen übers Internet in Japan verkauft. Mittlerweile stehe ich besser da, habe dazugelernt. Heute fahre ich zweigleisig."
Josh Lucas wird oft mit Matthew McConaughey, manchmal sogar mit Paul Newman verglichen: "Ich finde es dämlich, immer diese Vergleiche hervorzuholen. Ich will nicht mehr in einem Atemzug mit Matthew McConaughey genannt werden. Es regt mich auf, um ehrlich zu sein. Jeder, der uns beide kennt, weiß, wie dumm das alles ist. Ich habe meine eigene Karriere, mein eigenes Aussehen, das sollte man akzeptieren. Mit Paul Newman ist es ein wenig anders. Er entstammt noch der alten Generation von Filmhelden. Newman ist ein toller Kerl: Seine außergewöhnliche Karriere und seine interessante Lebensphilosophie sind einzigartig."
Paul Newman gilt unter anderem auch als Gentleman...:"Wie gesagt: Auch ich fühle mich als Kavalier und Gentleman - aber sicher nicht, weil Paul Newman oder irgendjemand anders auch so ist. Ich bin so erzogen worden. Leider ist es heutzutage ziemlich out, galant zu sein. Selbt viele Frauen legen darauf keinen Wert mehr. Für mich ist es jedoch wichtig, ich finde es nur normal, einer Frau die Tür zu öffnen. Ich finde es sogar richtig gut. Ich öffne Türen, zahle fürs Abendessen und mache den ersten Anruf nach einem Date. Ganz einfach!" (Original Pressetext)