C6 MAGAZIN
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INTERVIEW

19.07.2006

Jenny Gröllmann: "Mein Name ist missbraucht worden"

Zum ersten Mal hat sich die schwer krebskranke Schauspielerin Jenny Gröllmann in einem Interview zu den Vorwürfen geäußert, sie sei von 1979 bis 1989 Inoffizieller Mitarbeiter (IM) der Stasi gewesen. "Ich finde das alles sehr bedauerlich und traurig", sagte die 59-Jährige dem Hamburger Magazin stern. "Aber ich muss mich nicht rechtfertigen, weil ich weiß, dass das, was da ist, nicht die Wahrheit ist - mein Name ist missbraucht worden, das ist alles."

Das Urteil gegen ihren ehemaligen Ehemann Ulrich Mühe, der nicht mehr behaupten darf, sie sei ein Stasi-Spitzel gewesen, ist für sie "ein erster Schritt zu meiner Rehabilitierung". Der prominente Schauspieler ("Das Leben der Anderen") hatte sich in einem Interview auch beklagt, dass seine Ex-Frau nie mit ihm über ihre angebliche Stasi-Tätigkeit gesprochen habe. Jenny Gröllmann: "Es war einfach nicht möglich, miteinander zu sprechen, obwohl es mein Wunsch gewesen wäre." Zwischen Mühe und ihr herrsche schon lange "eine Art Eiszeit -aus ganz anderen, privaten Gründen".

Im Interview schildert sie auch, wie es nach den ersten Vorwürfen gegen sie zu einem Zusammentreffen mit ihrem angeblichen Führungsoffizier, dem ehemaligen Stasi-Major Helmut Menge, kam. "Der hat erklärt, dass er die Akte ohne mein Wissen und hinter meinem Rücken geführt hat", sagt sie, "auch, aus welchen Versatzstücken er Informationen zusammengestellt und mir zugeschrieben hat."

Ihre Freunde seien eine große Stütze für sie gewesen: "Sie hat es nicht in Ruhe gelassen, und sie haben angefangen zu recherchieren und die Akte genau zu analysieren", so Jenny Gröllmann weiter, "sie haben lauter Ungereimtheiten gefunden, die meine Erklärungen bestätigen." Zum Beispiel kam nach dem zeitlichen Abgleich der angeblichen Stasi-Treffs mit ihren Theater-Auftritten heraus, dass fünf dieser Treffs nachweislich nicht stattgefunden haben können.

Den Streit um ihre angeblichen Stasi-Spitzeleien nennt die Sterbenskranke "das Schlimmste, was mir widerfahren konnte in den letzten Monaten": "Ich habe bisher durchgehalten, weil ich das zu Ende bringen muss - meinetwegen bis zum Tod. Das bin ich meinen Töchtern schuldig." (Original Pressetext)

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