Eckstoß

Ein Eckstoß, auch Eckball oder kurz Ecke oder schweizerisch und österreichisch Corner ist eine Standardsituation im Fußball. Er wird vom Schiedsrichter erteilt, wenn der Ball die Torlinie, außer zwischen den Pfosten und unter der Querlatte, überquert und zuletzt von einem Spieler der verteidigenden Mannschaft berührt wurde.

Auch in anderen Mannschaftsportarten existiert der Eckstoß. Im Hockey (Feld- und Hallenhockey) werden alle Regelverstöße im eigenen Schusskreis, die kein Tor verhindern, mit einer Strafecke bestraft. Auf dem Feld muss der Ball "tot"-gestoppt werden.

Der Sportwissenschaftler Roland Loy hat statistische Betrachtungen auf der Basis von 3000 Fußball-Spielanalysen angestellt und dabei in taktischer Hinsicht festgestellt: Nach Eckstößen, die auf den kurzen Pfosten gespielt werden, fallen deutlich mehr Tore als nach Eckstößen auf den langen Pfosten.

Ausführung im Fußball

• Der Ball muss in den Viertelkreis der Eckfahne gelegt werden, die am nächsten liegt.
• Die Fahne darf nicht entfernt werden.
• Bevor der Ball im Spiel ist, darf keiner der Gegenspieler näher als 9,15 m am Ball sein.
• Sobald der Ball mit dem Fuß gestoßen wurde und sich bewegt, ist er im Spiel.
• Bevor der ausführende Spieler den Ball ein zweites Mal berührt, muss dieser von einem anderen Spieler berührt werden.
• Die Spielzeit wird nicht verlängert aufgrund eines Eckstoßes.

Geschichte

Im Sheffield-Code von 1866 wurde der Eckball offiziell eingeführt. 1924 führte man ein, dass der Eckball direkt geschossen werden muss. Eckstoßtore sind ebenfalls erlaubt. Eine direkte Verwandlung des Eckstoßes zum Tor ist sehr selten, da der Ball auf einer geraden Flugbahn nicht ins Tor fliegen kann und auf eine gezirkelte Flugbahn gebracht werden müsste, die zuerst von der Torlinie wegführt und dann auf Torhöhe zu ihr zurückkehrt. Dies gelingt nur ausgesprochenen "Kunstschützen", zu denen z.B. Mario Basler gehörte. Die standardmäßige Ausführung einer Ecke zielt dagegen eher auf den mittelbaren als auf den unmittelbaren Weg zum Tor. Es wird versucht, über ein oder zwei Anspielstationen ein Tor zu erzielen. Beispielsweise kann der Ball hoch in den Strafraum vorgelegt werden und sollte sich dort unmittelbar vor dem Tor auf Sprunghöhe senken und von eigenen kopfballstarken Spielern ins Tor geköpft werden.

Weblinks

• Regeln des DFB