C6 MAGAZIN
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TRAUMFORSCHUNG 18.6.2003

Albtraum Albtraum

Wer kennt das nicht? Gerade eingeschlafen, wacht man wieder auf. Der Grund: schlechte Träume. Es fällt nun schwer, wieder einzuschlafen. Die Angst: Sie kommen wieder. Ein Albtraum ist ein sehr beunruhigender Traum, von dem man in den meisten Fällen aus dem Schlaf gerissen wird, schweißgebadet aufwacht, eventuell noch am Zittern ist, weil man befürchtet, den Traum real erlebt zu haben.

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Bis man sich bewusst wird, dass es wirklich nur ein Traum ist, vergehen manchmal einige Minuten. Der Träumende kann während des Schlafes eine Vielzahl von Gefühlen erleben: Zorn, Schuld, Traurigkeit oder Verwirrung; aber im Allgemeinen sind es bei Albträumen Zustände wie Furcht und Angst. Es gibt keine typischen Albtraumthemen. Die Träume variieren von Person zu Person und ist abhängig von dem bewusst erlebten Alltagsgeschehen.

Im Allgemeinen wird behauptet, Erwachsene werden in ihren Träumen von männlichen Verfolgern gejagt, Kinder dagegen mehr von Tieren oder Phantasiegestalten. Es gibt natürlich auch andere Darstellungen von Albträumen, doch diese sind meist die am häufigst durchlebten.

Jeder wird wahrscheinlich schon einmal einen Albtraum durchlebt haben. Die Mehrzahl der Kinder träumen zwischen dem dritten und vierten und dem siebten bis achten Lebensjahr schlecht. Diese Albträume scheinen ein Teil der normalen Entwicklung zu sein. Nicht immer signalisieren sie ein ungewöhnliches Problem, das den Träumenden auch im Wachzustand belastet. Denn auch Erwachsene, die ihr Leben im Griff haben, leiden von zeit zu Zeit unter diesen Schlafkillern, die meist ein bis dreimal pro Monat auftreten. In den seltensten Fällen auch häufiger.

Wo kommen die Albträume her?

Es gibt viele Ursachen von Albträumen. Einige werden durch den Missbrauch von Drogen, die Einnahme von Medikamenten oder Krankheit, Fieber und körperliche Leiden ausgelöst. Albträume in früher Kindheit reflektieren wahrscheinlich die ganz normalen Alltagsprobleme des Kindes. Angst, Furcht, und Probleme mit dem Erwachsenwerden. Kinder verfügen über ein sehr sensibles Gespür für alle möglichen gefahren und Unsicherheiten, die sie nur schwer in Worte fassen können. Unterbewusst beschäftigen sie sich mit diesen Sorgen und Nöten, die dann in Form von Albträumen ans Tageslicht kommen können.

Traum
Im Schlaf auftretende Bewußtseinsinhalte, die mit besonderen neurophysiologischen Zuständen verbunden sind.
(Xipolis.net)
    
 
Doch nicht nur die "normalen" Albträume, die unser Unterbewusstsein schafft, um uns auf Dinge aufmerksam zu lassen oder als Ventilwirkung psychischen Störungen vorzubeugen gibt es, sondern auch die Albträume, die ein Geschehen, das wir im Wachzustand real erlebt haben, immer wieder an die Oberfläche bringt. Beispielsweise schlimme Erlebnisse, der Verlust eines Menschen, ein Angriff oder ein Unfall. All das, was wir am eigenen Leibe miterleben mussten, an das wir uns ungerne erinnern, oder was uns im Leben Ängste einjagt, wird in unseren Träumen wieder lebendig. Und zwar so real, dass es uns vorkommt, als würden wir diese Situation ein zweites, drittes, viertes,… Mal nochmals erleben.

Hierunter fallen auch die Albträume der Kriegsveteranen. Die Inhalte dieser Träume hängt also gewöhnlich mit einem traumatischen Vorfall zusammen, der noch nicht vergessen und verarbeitet wurde. Leute erfahren aber auch Albträume, wenn sie den Job wechseln, ein Baby geboren werden soll, oder sich die finanzielle Lage ändert. Selbst Kleinigkeiten, die nicht immer negativ sein müssen, unser Leben aber verändern können oder werden, können sich in Albträumen ausdrücken. Druck, der im Wachleben nicht immer negativ behaftet sein muss, wird somit unterbewusst abgebaut.

Es kommt sehr oft dazu, dass Albträume auftreten, die scheinbar in keinen Bezug zum Wachleben des Träumenden stehen. Diese Träumer neigen zu Kreativität und erhöhtem emotionalen Empfinden der Umwelt gegenüber.

Was kann gegen Albträume getan werden?

Das hängt ganz von der Ursache des Albtraumes ab. Um Drogen, Medikamente oder Krankheiten als mögliche Ursache ausschließen zu können, ist es sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen. Eventuell werden Krankheiten behandelt oder eine andere Medikation empfohlen.

Für Eltern ist es wichtig, mit ihren Kindern zu sprechen, die Inhalte der Albträume zu erfahren, und somit nach den Sorgen und Ängsten ihrer Kinder zu forschen. Selbst wenn der Albtraum des Kindes auf kein reales Problem hinweist, ist es sinnvoll, das Gespräch zum Kind zu suchen. Kinder benötigen meist keine ärztliche oder psychologische Behandlung. Es ist aber wichtig, sich mitteilen zu können und zu spüren dass Erwachsene Interesse am Kind und sowohl an den kleinen und großen Nöten zeigen. Im vertrauensvollen Gespräch kann herausgefunden werden, ob ein Kind an wirklich sehr beunruhigenden Träumen leidet und eventuell auf die Hilfe eines (Kinder)Psychologen zurückgegriffen werden sollte.

Albträume, die traumatisierende Erlebnisse beinnhalten und sich oft wiederholen, reflektieren einen normalen psychisch heilenden Prozess. Von mal zu mal wird sich die Intensität des Schreckens vermindern. In Träumen, denen Erlebnisse zugrunde liegen, die man alleine nicht bewältigen kann, ist es selbst für Erwachsene ratsam, einen Therapeuten darauf anzusprechen. Albträume bieten wie bei allen Erlebnissen und Zuständen im Wachleben an, sich selbst und erforschen und zu verstehen. Symbole, die im Traum auftauchen, können, richtig gedeutet, decodiert und ins Wachleben mit übertragen werden.

Meist sind solche Träume beklemmend und ängstigend. Doch wenn man es versteht, seine Träume zu deuten (vielleicht mit Hilfe eines Traumlexikons), geht die Beklemmung schnell verloren, ja vielleicht bemerkt man, dass die Katastrophe im Traum kein eintretendes Ereignis, sondern eine Hilfe ist, sich und die aktuelle Lebenssituation besser zu verstehen. Auch hier wird nicht nur auf esoterische, sondern auch auf medizinischem Gebiet Hilfe angeboten.

Manchmal hängen Albträume mit intensivem Druck und emotionalen Konflikten zusammen, die mit Hilfe eines Therapeuten oder eines Traumforschers aufgeschlüsselt werden können. Im Zweifelsfalle ist es immer ratsam, sich in schweren Fällen an ein Schlaflabor oder einen ausgebildeten Therapeuten zu wenden. Es kann überraschen zu erfahren, dass viele Leute sich nicht wirklich an ihren Albträumen stören, obwohl sie beunruhigt sind oder sich beklemmt fühlen. Nein, im Gegenteil, einige Menschen sind von der Macht der Träume regelrecht fasziniert. Die kreative Seite des Verstandes zeigt sich an der Wirkung eines beunruhigendes Traumes mehr interessiert als gefürchtet, was dazu beiträgt, sich von dem Traumgeschehen nicht zu belasten.

Nachtterror

Albträume neigen dazu, nach nur wenigen Stunden Schlag aufzutreten. Der Träumende bewegt sich selten im Schlaf, er träumt sehr intensiv, die Geschehnisse sind unterbewusst gut durchdacht, jedoch ungelenkt. Die Person wacht meist schweißgebadet auf und stellt fest, dass alles nur ein Traum gewesen ist. Die Umschreibung für Albträume, bei denen man anschließend aufwacht und sich an die Handlung nicht mehr erinnern kann, ist Nachtterror.

Man träumt sehr schnell, so kann es vorkommen, dass man auf die Uhr schaut, und sich wundert, was man in dieser halben Stunde alles geträumt hat. Die Fülle an gespeicherten Informationen im Hirn speichert sich so schnell im Unterbewusstsein zu einem Traum zusammen, dass man innerhalb weniger Minuten ein halbes Leben träumen kann. Eine Beratung von einem Arzt kann sinnvoll sein, wenn man sich durch die Albträume in seiner Schlafruhe gestört fühlt. Manchmal hilft auch eine Tasse Baldriantee oder etwas Johanniskraut, um seine wohlverdiente Nachtruhe ohne Durchschlagstötungen genießen zu können.
rk
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Artikel vom 18. Juni 2003

Weiterführende Links
- Traumlexikon
- Wenn die Nacht zum Albtraum wird

Kommentare über Traumforschung

Marco Alvarado am 31.08.2004:
Das ist psychologisch sehr interessant. Vorallem der Ratschlag, dass Erwachsenen ihren Kinder zuhören sollen ist der kann gar nicht oft betont werden.


Mäggy am 18.02.2004:
Schöner Beitrag..
jedoch fehlt mir etwas die Wissenschaftliche Variante.

Es werden nur Beispiele aufgezählt und wenig Abhilfe für den Moment.
Trotzdem nett.


Sammelwuhl am 17.02.2004:
Ich fand ihren Artikel sehr gut, ich selbst hatte früher auch Albträume, aber besonders zwei
die sich immer wieder wiederholten. Ich konnte es auf kein ausschlaggebendes Erlebnis zurückführen. Eine Frage: Kann man diesen Traumdeutern trauen? Ich glaube nicht ganz daran!


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