C6 MAGAZIN
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WIRTSCHAFT 3.4.2006

Das Tauschmittel Geld

Geld wird heute als allgemeines Tauschmittel verwendet. Ohne Geld kommt eine entwickelte Marktwirtschaft, also eine Tauschwirtschaft nicht aus. Ware wird gegen Geld und dies wiederum gegen Waren getauscht. Bedingung, damit eine Marktwirtschaft funktionieren kann ist, dass das vorhandene Geld von allen Beteiligten in seiner Form anerkannt wird.
Euro, US-Dollar und Tschechische Kronen. Nicht mehr genutzt werden die Deutsche Mark sowie die Zigarettenwährung
© KARSTEN J. KLEE
Euro, US-Dollar und Tschechische Kronen. Nicht mehr genutzt werden die Deutsche Mark sowie die Zigarettenwährung
Geld wird nicht nur als Zahlungsmittel genutzt um beispielsweise Waren zu erwerben oder Schulden zu begleichen, sondern hat auch eine Wertaufbewahrungsfunktion. Diese nutzt man um über sein Erspartes zu verfügen ohne Verluste zu machen, sich der Wert also nicht verringert. Die heutige Form des Geldes hat sich über Jahrtausende entwickelt, angefangen hat es mit dem so genannten Warengeld wie Vieh oder Muscheln. Im Laufe der Jahre begann man Metallgeld zu tauschen, Gold und Silber kamen dazu in Betracht. Mit der Zeit wurde dieses Geld geprägt, die Münzen wurden nun aus Edelmetallen hergestellt. Aus den Quittungen, die für das hinterlegte Edelmetall ausgestellt wurden, entwickelte sich schließlich das Papiergeld.

Heute gibt es drei Formen des Geldes. Noch immer gibt es Münzgeld welches von der Regierung herausgegeben wird, eine wichtigere Rolle spielen jedoch die Banknoten, also das Papiergeld. Dieses wird von staatlichen Notenbanken herausgegeben, die den Wert garantieren. Früher waren die herausgegebenen Banknoten durch die Goldbestände der Notenbanken gedeckt. Die dritte Form des Geldes ist das Giralgeld. Man bezeichnet damit die Guthaben auf den Girokonten bei Banken, also Geld über das man mittels Überweisungen, Kreditkarten oder Schecks verfügen kann. Eine Vermehrung des Giralgelds ist durch Kredite möglich, die Kunden von Banken gewährt werden.

Inflationsproblem

Es ist wichtig, dass auf die Wertbeständigkeit des Geldes vertraut werden kann, nur so ist es möglich das Geld in seiner Funktion als allgemeines Tauschmittel zu akzeptieren. Bei einer Inflation, einer Erhöhung des Preisniveaus allerdings, vermindert sich der Wert des Geldes, es wird also entwertet. Zu einer Inflation kann es dadurch kommen, dass die sich im Umlauf befindliche Geldmenge schneller zunimmt als die produzierten Gütermengen. Sowohl Ziel als auch Hauptproblem moderner Geldsysteme ist es also eine unkontrollierte Ausweitung der Geldmenge zu verhindern.

Der Euro - 2002 wurde diese neue Währung in Folge an die Deutsche Mark eingeführt
© PHOTOCASE.COM
Der Euro - 2002 wurde diese neue Währung in Folge an die Deutsche Mark eingeführt
In Deutschland gab es zwei große Inflationen, beide jeweils nach den zwei Weltkriegen. Der Staatshaushalt wurde während des Ersten Weltkriegs und die Jahre danach hauptsächlich durch Kredite der Reichsbank abgedeckt und somit finanziert. Die im Umlauf befindliche Bargeldmenge weitete sich dadurch aus, Preissteigerungen waren die Folge. 1923 erlebte die Inflation ihren Höhepunkt: für ein Brot zahlte man im August eine Million Mark, im November war der Preis bereits auf 200 Milliarden Mark angestiegen. Personen die Sachwerte besaßen, beispielsweise Immobilien gingen als Gewinner aus der Inflation hervor, Besitzer von Geldwerten wie Bargeld oder Konten verloren alles, da diese nun wertlos waren. Die gesamten Schulden verschwanden, auch die des Staats.

Kurze Rückkehr zum Warentausch

Im zweiten Weltkrieg kam es zu ähnlichen Inflationsproblemen. Das Geld verlor zum einen enorm an Wert, zum anderen zunehmend seine Funktion als Tauschmittel. Die Menschen kehrten zum Waren-, beziehungsweise Naturaltausch zurück, vor allem auf dem Schwarzmarkt war die Bildung von Ersatzwährungen zu beobachten, unter anderem gab es die so genannte "Zigarettenwährung". Dies führte jedoch zu Schwierigkeiten, da mit dieser Wende kein allgemein akzeptiertes Tauschmittel mehr vorhanden war. 1948 trat die Währungsreform in Kraft. Von nun an gab es die Deutsche Mark, eine stabile Währung mit der bezahlt werden konnte. Diese Währung war zudem Grundlage für des westdeutschen Wiederaufbau und das Wirtschaftswunder.
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Artikel vom 3. April 2006

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