Zwischen Traum und Hysterie

© SAMANTHA MEYER Fotos mit Stars - wie hier mit Howie von den Backstreet Boys - sind begehrte Souvenirs Die Liebe zu Stars, vor allem zu so genannten Teenie-Stars, ist ein häufiges Phänomen. Stars sind oft eine gute Alternative zu den Jungen oder Mädchen aus dem näheren Umfeld: die Prominenten können einen nicht verletzen, sie sehen gut aus, sind oft schon erwachsen. Man kann jedem Star beliebige Eigenschaften und Ansichten zuordnen, die ihm oft überhaupt nicht gerecht werden, gegen die er sich aber auch nicht wehren kann. Man opfert sein Geld, seine Zeit und seine ganze Kraft diesem einen Star. Es gibt kein Foto, auf dem er nicht "süß" ist. Man kauft sich jede CD von ihm, jedes Video, auf dem er zu sehen ist, und alle Zeitschriften, in denen auch nur ein winziger Schnipsel über ihn steht. Man tapeziert sein Zimmer mit Postern des Stars und opfert das letzte Taschengeld für Konzertkarten oder diverse Fanartikel. Doch viele Jugendliche steigern sich in diese Liebe bis ins Extrem hinein und verlieren jeglichen Bezug zur Realität. Sie hoffen, an ihn heranzukommen und von ihm bemerkt zu werden – so absurd das auch klingen mag. Der Star steht im Mittelpunkt des Lebens, alles andere wird ihm untergeordnet. Wie bei einer krankhaften Sucht dreht sich jeder Gedanke nur um ihn. Von Außenstehenden wird man nicht verstanden – außer sie schwärmen für den selben Prominenten. Doch viele Fans gestehen sich allerdings auch selber ein, dass ihre Liebe nie erwidert werden wird.

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Artikel vom 22. Februar 2006