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Kaffeefahrt zum „Diamond Lover“
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900 Meter Abschaum – zum Staunen schöner Abschaum versteht sich. Lackstiefel bis zum Bauchnabel, Bordelle, Sado-Maso-Treffs. Alles unglaublich verboten. Jeder hier könnte Zuhälter sein und wer weiß schon, welche Nutte es zuletzt mit wem getrieben hat. Zu genau will man es ja auch nicht wissen, man will sie ja genießen, die Reeperbahn. |
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© PHOTOCASE.DE |
Einmal live vor Ort sein. Einmal das Penthouse aus nächster Nähe erleben.
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| | Langsam aber unermüdlich lässt er sein kleines Köpfchen kreisen. Er hat eine gesunde Farbe. Ein wenig blass vielleicht, aber eher vornehm - bestimmt nicht unansehnlich. Seine Adern lassen sich unter der Oberfläche nur erahnen. Fast unmerklich zeichnen sie sich bläulich auf der rosigen Haut ab. "Der Diamond Lover" steht auf einem kleinen, silbernen Schild, das direkt neben ihm angebracht ist. "Einfühlsam verwöhnt er dich mit seiner soften Eichel, der schmusig weiche Dildo." Direkt daneben steht ein zweiter Diamond Lover - in schwarzer Ausführung diesmal. Auch er kreist unaufhörlich um die eigene Achse. "Batteriebetrieben!" So ist es auf dem kleinen silbernen Schild zu lesen. "Ach so", meint ein bürgerlich gekleideter Herr im fortgeschrittenen Alter. Er scheint ein etwas peinlich berührtes Schmunzeln auf den Lippen zu haben; "Batteriebetrieben also – so was sieht man auch nicht alle Tage". "Dafür sind wir ja hier" erwidert die nette Ausflugsleiterin. "Auf der Reeperbahn gibt es eben Dinge, die man sonst nicht so einfach findet."
"Gummi- Schwan’-Show, Gummi- Schwan’- Show!” Eine kleine Gasse, grellrote Leuchtreklame, ein roter Teppich und ein auf vornehm getrimmtes Vordach. Vor der hölzernen Tür steht ein schwarzer, stämmiger Mann mit Goldkettchen, Mantel und Lackschuhen. "Gummi- Schwan’- Show, Gummi- Schwan’- Show", ruft er immer wieder mit einem starken amerikanischen Akzent. "Zwei Stunden Gummi- Schwan’ Show, Essen, erste Getränk aufs Haus, nur 30 Euro". Immer wieder bleiben Menschen stehen, schauen interessiert und gehen weiter. Verstohlen treten einige näher, stellen schnell die eine oder andere Frage und wenden sich wieder ab. Eine Frau, Mitte dreißig, braune lange Haare und gut gekleidet schleift ihren Mann auf den Teppich vor der Holztür. Sie wechselt einige Worte mit dem schwarzen, stämmigen Mann und stößt ihren Begleiter immer wieder mit dem Ellenbogen zwischen die Rippen. "Auf Schatz, wenn wir doch schon mal hier sind", sagt sie bettelnd immer wieder. Er windet sich noch einige Sekunden, dann verschwinden die beiden Arm in Arm hinter der Holztür.
"Transsexuelle – Männer die wie Frauen aussehen, jetzt…". Zu verstehen ist so was ja schon. Deutsch kann man ja wohl, so ist es nun auch wieder nicht. Immerhin ist man ja Deutscher. "Mehrmals am Tag finden hier Travestie-Shows statt", erläutert die nette Ausflugsleiterin. "Immer um 21, um 22 und um 23 Uhr". Ein wenig drückt sie aufs Tempo. Um halb zehn ist schon wieder Treffen am Bus und die Video-Cafés will sie den Mittfünfzigern ja auch noch zeigen.
Eine Horde HSV-Fans bahnt sich den Weg zwischen den Menschen hindurch. Einige schwenken Schals über ihren Köpfen. Eine ältere, offensichtlich angetrunkene Frau wird zur Seite gedrängt. Sie keift und spuckt den Fans vor die Füße. Ihr Mann grummelt sich einen Fluch in den Bart, nimmt noch einen Schluck aus der Bierflasche, dreht sich wieder der Hauswand zu und schläft weiter. Einige halbstarke Türken folgen den Fans. Ihren Wodka trinken sie direkt aus der Flasche. Das Zeug muss weg sein, bis sie ihre Spielhalle erreichen. Zwischen den Menschen stehen unscheinbar einige Frauen auf hohen Plateauschuhen. Alle haben sie eine kleine Bauchtasche umgeschnallt. Niemand scheint sie wirklich zu beachten und trotzdem sind viele nur wegen ihnen gekommen. Viel zu tun haben sie nicht - sie warten. Auf Geschäftsleute, auf Witwer, auf Familienväter, auf alle, die Geld haben und es bei ihnen loswerden wollen. |
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