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Wenn eine Kirche Wunden heilt: Die Frauenkirche Dresden
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45 Jahre lang war der Ort, an dem einst die Frauenkirche die beeindruckende Silhouette des Dresdner Terassenufers schmückte ein trostloser Ort. 60 Jahre nach den Bombenangriffen der Alliierten wird das wiedererbaute Gotteshaus am 30. Oktober 2005 eingeweiht. Ziel des Aufbaus war es, die damaligen Wunden zu heilen und stolz können nun tausende Menschen aus aller Welt berichten, dass sie dieses Ziel gemeinsam erreicht haben. |
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© KARSTEN J. KLEE |
Die Frauenkirche Dresden. Mit ihr soll der gesamte Neumarkt neu in Szene gesetzt werden
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| | Dresden, es ist der 13. Februar 1945. Geschätzte 30.000 Menschen verlieren an diesem Tag ihr Leben durch einen Bombenangriff. Im Innenstadtkern bleiben von 25.000 Häusern nur rund 25 stehen – sie und die Frauenkirche. Es scheint ein Wunder zu sein, inmitten eines riesigen Schutthaufens thront das Gotteshaus in seiner vollen Größe von 91,23 Metern, scheinbar unversehrt. Bereits am 15. Februar endet das Wunder: Feuer war ins Innere gelangt, der Sandstein nahm enormen Schaden. Schließlich, um elf Uhr vormittags, geben die Pfeiler der schweren Last nach – die Frauenkirche fällt in sich zusammen. Ein 13 Meter hoher Schutthaufen überdeckt den großen Platz.
Dresden war die Residenzstadt Augusts des Starken. Die zwischen 1726 und 1743 erbaute Frauenkirche sollte diese krönen. Der Versuch wurde gestartet aus Dresden ein zweites Venedig machen – die Frauenkirche als Santa Maria della Salute, die Elbe als Canal Grande. Nachdem sie durch die Bombenangriffe zerstört wurde gab es Diskussionen, ob der Trümmerberg als Mahnmal bestehen bleiben oder aber abgetragen werden solle.
100 Millionen Euro Spenden
12. Februar 1990. Pastor Karl-Ludwig Hoch verfasst zusammen mit anderen den "Ruf aus Dresden", einen Spendenaufruf an Menschen aus aller Welt um den Wiederaufbau der Frauenkirche zu ermöglichen. Von nun an besteht die Vision eines "christlichen Weltfriedenszentrums im neuen Europa". Objektiv betrachtet braucht niemand eine Kirche, wo Geld an anderen Stellen fehlt, doch nicht nur die Dresdner sahen im Wiederaufbau die Möglichkeit eine Wunde zu heilen. Über 600.000 Menschen haben bis heute rund 100 Millionen Euro gespendet – Menschen aus aller Welt. Nobelpreisträger spendeten ihre Preisgelder so wie Kinder ihre Sparschweine leerten. Aus weit über 23 Ländern flossen Spenden in die Kassen, von nun an bot die Frauenkirche Platz für Trauer und vor allem Hoffnung.
Die Gesamtkosten des Wiederaufbaus beliefen sich im Endeffekt auf 179 Millionen Euro. Uwe Kind war der leitende Architekt. Die Frauenkirche wurde zu rund 43 Prozent aus noch vorhandenem Steinmaterial wiedererbaut. Über 7.000 Steine wurden geborgen, mehr als die Hälfte davon konnten wieder verwendet werden und fanden somit in der Außenfassade einen Platz. Die Steine sind durch Verwitterung inzwischen schwarz geworden, heben sich somit stark vom hellen, aus Pirna verwendeten Sandstein ab. Im Innenraum stehen den Besuchern 1.835 Plätze zur Verfügung – diese konnten während dem Wiederaufbau teilweise adoptiert werden, ebenso wie geborgene Steine.
Dresden hat seine Seele wieder
Ein Jahr früher als geplant dürfen die Dresdner und alle anderen die Einweihung erleben, die Frauenkirche ist pünktlich zum Stadtjubiläum 2006 fertig gestellt worden. Tausende Menschen machten sich auf den Weg nach Dresden um zusammen das zu feiern, woran viele jahrelang nicht glauben wollten. Zwölf Jahre wurde enttrümmert und gebaut, dies sind fünf Jahre weniger, als am Original gebaut wurde und dennoch ist sie so schön wie zuvor. Die Frauenkirche schmückt endlich wieder das Panorama an der Elbe und hat Dresden somit seine Seele zurückgegeben.
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Kommentare über Wiederaufbauastaroth am 13.11.2005: wer hat denn das dritte reich so freudig unterstützt das war ja wohl die kirche
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