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Der jüdische Glaube basiert auf altisraelischen Geschichten, die in der Tora festgehalten wurden und von Generation zu Generation überliefert werden. Wie keine andere Religion, ist das Judentum seit Jahrtausenden Vorurteilen und Anfeindungen ausgesetzt. |
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An der Klagemauer in Israel beten Juden seit Jahrhunderten.
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| | Bräuche und Feiertage
Ähnlich wie die anderen Weltreligionen, besitzt das Judentum seine eigenen Gebote und Bräuche. So müßen Juden beispielsweise Speisegesetze einhalten und besitzen eigene Feiertage. Eines der wichtigsten Rituale ist die Berit Mila. Dabei handelt es sich um die Beschneidung, die bei mänlichen Kindern einen Tag nach der Geburt vollzogen wird (oder nach dem Übertreten zum jüdischen Glauben). Auf dieses Gebot wird großen Wert gelegt. Es geht zurück auf eine Stelle in der Thora zurück, in der es heißt: "Dies ist mein Bund, den ihr wahren sollt, zwischen mir und euch und deinem Samen nach dir: Beschnitten unter euch sei alles Männliche. Am Fleisch eurer Vorhaut sollt ihr beschnitten werden, as sei zum Zeichen des Bundes zwischen mir und euch".
Channukah, das auf ein geschichtliches Ereignis zurückgeht, bei dem die Makkabäer gegen die griechischen Besatzer siegten und somit ihren Glauben frei ausleben konnten, findet in der ersten Dezemberhälfte statt und wird oft mit dem Weihnachtsfest der Christen verglichen. Dabei wird ein Leuchter mit acht Kerzen angezündet. Dieser soll den Leuchter erinnern, der nach dem Sieg in einer Höhle acht Tage lang leuchtete. Während der Zeit sitzt die Famillie beisamen, es gibt Geschenke und kleine Bräuche, wie das drehen eines Kreisels.
Eine weitere wichtige Feier ist die Bar Mizwa. Bei dieser Zeremonie werden Jungs im Alter von 13 Jahren und Mädchen im alter von 12 Jahren aus religiöser Sicht volljährig. Dies bedeutet, dass sie ein vollwertiges Gemeindemitglied werden und von da an die 248 Gebote und 365 Verbote einhalten müssen
Gemeinden und Synagogen
Die jüdischen Gemeinden werden von einem Rabbiner geleitet. Dieser steht im Kontakt mit den Mitgliedern seiner Gemeinde und soll sie in ihrem Glauben beraten. Jeder Gemeinde steht die Entscheidung frei eine eigene Synagoge aufzubauen.
Im Mittelpunkt der Synagoge steht der Thoraschrein mit den Thorarollen, aus denen der Kantor (und in besonderen Fällen der Rabbiner) am Almemor (ein Pult) vorlesen darf. Nachdem es früher getrennte Gottesdienste für Frauen und Männer gab, findet man in den Synagogen heutzutage einen Frauenbereich. Frauen sind aufgrund ihrer häuslichen Aufgaben nicht verpflichtet an den Gottesdiensten in der Synagoge teilzunehmen. Sie lesen nicht aus den Thorarollen vor und dürfen nicht Kantor oder Rabbiner werden.
Holocaust
Bereits lange vor dem zweiten Weltkrieg kam es zu der Diskriminierung von jüdischen Bürgern. Eine der wichtigsten Figuren in diesem Kapitel ist Martin Luther, der insbesondere in der Schrift "Von den Juden und ihren Lügen" 1543 die Judenverfolgung vorschlug. Dabei beschreibt Luther die Juden als "Ein solche verzweifeltes durchböstes, durchgiftetes, durchteufeltes Ding ist´s um diese Juden, so diese 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen. Das ist nichts anderes. Da ist kein menschliches Herz gegen uns Heiden. Solches lernen sie von ihren Rabbinern in den Teufelsnestern ihrer Schulen." und schlägt vor Synagogen oder Schulen mit Feuer anzustecken " damit Gott sehe, dass wir Christen seien ...".
Beim Holocaust kamen über sechs Millionen jüdische Menschen um ihr Leben. Allein in Auschwitz war es eine Million. 1933 bis 1939 wurde die jüdische Bevölkerung durch diverse Gesetze immer stärker ausgegrenzt und benachteiligt. Sie mussten einen Judenstern tragen, durften keine öffentlichen Ämter bekleiden und wurden als Volksfeinde angesehen. Während der "Reichskristallnacht" vom 9. auf den 10. November 1938 (Martin Luthers Geburtstag) wurden Synagogen und andere jüdische Einrichtungen und Geschäfte angezündet und die Juden später nach und nach in Konzentrations- und Vernichtungs-lager transportiert. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs kam es zur Auswanderung vieler Juden, die nach ihren Erlebnissen der vergangenen Jahre nicht mehr in dem Land leben konnten, in dem ihnen so viel Leid angetan wurde. Viele jüdische Gemeinden wurden wieder aufgebaut und 1950 der "Zentralrat der Juden" gegründet, der den Wiederaufbau vorantreiben sollte und bis heute als offizielle Einrichtung der Juden in Deutschland dient. Im Rahmen dieses Wiederaufbaus wurde 1957 unter anderem auch in der Maximilianstraße in Mannheim eine neue Synagoge erbaut. Von Seiten der jüdischen Gemeinde Mannheim heißt es: "Obwohl die Jüdische Gemeinde Mannheim zur Zeit nur ca. 600 Mitglieder hat und mit der Vorkriegsgemeinde nicht zu vergleichen ist bietet sie ein reges kulturelles Programm und religiöses Leben, das auch Nichtjuden offen steht...". Durch die verstärkte Einwanderung stieg die Anzahl der jüdischen Gemeinden in den letzten Jahrzenten.
Auch wenn der Holocaust und die Diskriminierung heute als ein düsterer Fleck der deutschen Geschichte und etwas Vergangenes angesehen werden, gehören rassistische Vorfälle gegenüber Juden immernoch zur Gegenwart. Es vergeht kein Monat, an dem wir nicht von neuen traurigen Zwischenfällen lesen, bei denen Synagogen beschädigt oder jüdische Mitbürger psychischen oder physischen Anfeindungen ausgesetzt werden. |
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