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RELIGION 30.8.2005

Mohammed, Allah und Mekka

Terror, verhüllte Frauen, die kaum den Mund aufmachen dürfen, Fundamentalismus,… Das sind nur drei der vielen negativen Assoziationen, die der Islam bei vielen Menschen weckt. Doch was steckt eigentlich hinter der Religion? Wie ist sie entstanden? Und was ist den Muslimen eigentlich wichtig?
Der Koran ist die heilige Schrift des Islam
© ZEFA.AT
Der Koran ist die heilige Schrift des Islam
Das Wort "Islam" leitet sich aus der Wurzel zweier arabischer Wörter ab. Diese bedeuten soviel wie "Frieden, Reinheit, Hingabe” und "Gehorsam”. Im religiösen Kontext hat "Islam” die Bedeutung von Hingabe in den Willen Gottes und Gehorsam gegenüber seinen Anordnungen.

Der Gründer des Islam, Mohammed, kam um 570 in Mekka (heutiges Saudi-Arabien) zur Welt. Nach der Überlieferung soll ihm 610 erstmals der Erzengel Gabriel erschienen sein, und ihm im Laufe von 23 Jahren die Verse des Islams übermittelt haben. Er begann zu predigen und hatte auch bald unter Verfolgern zu leiden. Im Jahre 622, als der Prophet Muhammad und seine Anhänger aus Mekka in die Oasenstadt Medina auswanderten, beginnt die islamische Zeitrechnung.

Schon bald bildeten sich in der neuen Religion zwei Strömungen, die auch heute noch existieren: Schiiten und Sunniten. Heute sind etwa 85 Prozent der muslimischen Weltbevölkerung Sunniten. Neben diesen beiden großen, wichtigen Richtungen gibt es noch mehrere kleinere. Heute gibt es weltweit über eine Milliarde Muslime. Nach muslimischem Verständnis sandte Allah den Koran, die heilige Schrift des Islam, durch den Erzengel Gabriel als "göttliches Zeichen" an Mohammed, zur Verkündigung an die Menschen. Diese seien für jeden Menschen erkennbar, sofern er "vernünftig" überlege.

Muslime glauben an:

Ein Paar in traditioneller muslimischer Kleidung
© ZEFA.AT
Ein Paar in traditioneller muslimischer Kleidung
-- Allah: den Einzigen Gott, Seine Eigenschaften, Seine Namen, Seine Schöpfung
-- malaa'ik: Engel/Lichtwesen
-- kutub (Bücher) und wahy (Offenbarungen)
-- ambiaa' : Propheten, Gesandte, Botschafter, Warner, Allahs
-- qadr: Vorbestimmung von Gut und Böse, Schicksal
-- yaum ul akhir: Tag des Gericht, Leben nach dem Tod

Der Islam ist eine ausgeprägt monotheistische Religion. Die christliche Vorstellung der Dreifaltigkeit wird ausdrücklich als im Ansatz polytheistisch abgelehnt, ebenso jede Personifizierung oder gar bildliche Darstellung Gottes. Anders als Jesus im Christentum ist Mohammed ein normaler Mensch, der jedoch von Gott als ein Prophet auserwählt wurde, um den Menschen die Wahrheit zu verkünden. Laut dem Koran hätten schon vor ihm zahlreiche Propheten die göttliche Botschaft überbracht, jedoch sei diese immer wieder verfälscht worden. Unter diesen Propheten finden sich sämtliche Propheten, die in der Bibel genannt werden, einschließlich Jesus (arabisch Isa). Außer ihm werden
beispielsweise auch Abraham (Ibrahim), Moses (Musa) und Josef (Yusuf) im Koran erwähnt.

Der Islam als Sofa

Fünf Handlungen sind für den Muslim grundsätzlich Pflicht. Mohammed sagte, dass der Islam mit einem Sofa zu vergleichen sei, welches auf fünf Stützen ruht:

Das Glaubensbekenntnis - Schahada: "Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Gott und Mohammed ist sein Gesandter". Die Schahada ist das erste was einem Neugeborenem ins Ohr geflüstert wird und der letzte Gruß an einen Sterbenden. Wer sich einmal zum Islam bekannt hat, ist nach islamischem Recht bis zu seinem Tode Muslim. Wer vom Islam abfällt, verliert seine familiären und gesellschaftlichen Bindungen und muss sogar damit rechnen, getötet zu werden.

Das Gebet - Salah: Zu festgelegten Zeiten werden Gebete verrichtet: In der Morgendämmerung, mittags, nachmittags, abends und nach Einbruch der Nacht. Zuvor erfolgt die rituelle Reinigung mit reinem Wasser. Die Teilnahme am Freitagsgebet in der Moschee ist Pflicht für alle männlichen erwachsenen Muslime.

Die Almosensteuer - Zakat: Die Erträge werden für Bedürftige, Kranke, Mission, Befreiung Gefangener, dem Dschihad verwendet oder zum Aufbau religiöser Schulen. Die Zakat ist eine gottesdienstliche Handlung und kann dadurch nur Moslems zu Gute kommen.

Das Fasten - Saum: Im Monat Ramadan, der sich jedes Jahr um einen Monat verschiebt, wird von Beginn der Morgendämmerung, bis vollendetem Sonnenuntergang gefastet, um dem Befehl Gottes zum Fasten während des Tages zu folgen. Der Fastenmonat wird mit dem Fest des Fastenbrechens beendet.

Die Pilgerfahrt - Haddsch: Einmal in seinem Leben soll der Muslim die Pilgerfahrt nach Mekka antreten. In Mekka werden dann verschiedenste Riten durchgeführt, wie z.B. der Lauf zwischen den beiden Hügeln Safa und Marwa oder das Umrunden der Kaaba, des Heiligtums des Islams.

Schleier wurde missverstanden

Doch wie war das nun mit den verschleierten Frauen? Entgegen vieler anders lautender Meinungen wird im Koran die die Gleichheit des Wesens und der Würde von Mann und Frau ausdrücklich betont. Das Verhalten von Liebenden zueinander entspricht laut der islamischen Lehre stets auch dem Verhältnis des Menschen zu Gott. Im ursprünglichen Islam gibt es keine Gesichtsverhüllung, das Tragen des Schleiers geht auf eine klare Falschauslegung durch den persischen Puritanismus zurück. In den nächsten Jahrhunderten griff diese totale Beschränkung der Freiheit der Frau weiter um sich, die fälschlich als ehrwürdige arabische bzw. islamische Tradition missverstanden wurde und
wird.
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Artikel vom 30. August 2005

Kommentare über Religion

Laura am 09.03.2006:
Ich finde es auch nicht schlecht. Soll doch jeder seinen Glauben ausüben. Aber die westliche Welt toleriert den Islam, was man von dem Orient nicht stark erkennt. In Saudi-Arabien müssen Bibeln abgegeben werden, etc.

Außerdem finde ich nicht gut, dass man nicht aussteigen kann und dort sein ganzes Leben "zwanghaft" den Glauben annehmen muss, den die Eltern auch übernommen haben!


Edin H. am 18.10.2005:
Bismillahirrahmanirrahim. ELHAMDULILLAH, erst einmal möchte ich Allah danken und dan der Frau Simmetsberger die Sich die mühe gemacht hatt und die Wahrheit über Islam schreibt.
Schon aus respekt zu unseren gemeinsamen Wurzeln (BÜCHER) mit den Christen und Juden solten wir versuchen einen Respektvollen Dialog aufzubauen.
Der Weg der Fr.Simmetsberger solte uns als BEISPIEL dienen!
Selam Alejkum.


Emre Yetiskin am 24.09.2005:
Ich sag nur WIR als moslems sind sehr froh dadrüber und nicht wie die Christen ich sag ja nichts aberWenn man fastet dann von morgens bis abends und nicht nur Kein FLEISCH oder keine süßigkeiten ihr habt euren BIBEL doch verändert das ist nur schwachsin! Und noch was JESUS t Doch nicht GOTTS SOHN hasaaa wat soll ich noch dazu sagen ich sag nur MOSLEM ISLAM Infomiert euch doch mal über ISLAM wer ein guten Leben nach der dieses leben!


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