C6 MAGAZIN
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LICHTKUNST 3.1.2003

Lindenbrauerei Unna - Lichtkunst im Brauereikeller

„...gar wilde Bestien kommen zum Vorschein. Die Welt ist die Signatur des Wortes.” verraten die Buchstaben die einige Meter tief unter den Füßen der Besucher in weißen Buchstaben leuchten. Der Schauplatz erinnert mit seiner gehemnisvollen Ausstrahlung fast schon an einen Abenteuerfilm.

© ZENTRUM FüR INTERNATIONALE LICHTKUNST UNNA
Voller Neugierde geht die Gruppe über den zickzackförmigen Steg, um den ersten Teil der Textpassage aus Heinrich Heines "Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland" aus der anderen Ecke lesen zu können.

Wir befinden uns in einem der Ausstellungsräume des Zentrums für internationale Lichtkunst in Unna. Eine bisher einzigartige Einrichtung auf der Welt. Das labyrinthartige Kellergewölbe wurde ab 1859 in mehreren Schritten erbaut. Die Lindenbrauerei trug bis 1979 als Braustätte zum Wirtschaftswachstum der Stadt Unna und ihrer Region bei. In den Jahren vor der Eröffnung des Lichtkunstzentrums schaffte man es namhafte Künstler wie Christian Boltanski, Keith Sonier und Christina Kubisch von der Idee zu überzeugen.

Seit 2001 wird der Besucher an jeder Station der Führung mit einem anderen Aspekt der Lichtkunst konfrontiert. "Zehn Aussteller aus fünf verschiedenen Ländern haben die Räume nach ihren Vorstellungen umdekoriert" verrät der Führer. Dies gibt einem das Gefühl mit jedem Raumwechsel in eine andere Welt einzutauchen. So geht es zum Beispiel beim Werk von Olufur Eliason über einen mit Stroboskoplicht (ein Blitzlicht das man sonst von Diskotheken kennt) beleuchteten Laufsteg. Dieses Licht verwandelt die beiden Wasserfälle zur Linken und Rechten aufgrund der Frequenz der Lichtblitze in stehende Wasserwände. Da diese wie eine Projektion wirken, greift der erstaunte Besucher in eine dieser Wasserwände und benässt so seine Hand.

Der Geist der alten Brauerei scheint hier trotz aller Kunst weiter zu atmen. "Das Anliegen der Künstler war es, die vorgefundenen Räumlichkeiten umzubauen ohne den Eigencharakter zu zerstören" so der Führer. Keine strahlend weißen Wände, wie man es möglicherweise von sonstigen Museen kennt, sondern graue brüchig wirkende Mauern die zur kühlen Atmosphäre des alten Kellers beitragen und als Angriffsflächen des Lichts wirken.

Am Ende der Führung angekommen wird der Besucher vom Anblick des 52m hohen Schornsteins verabschiedet der draußen in die Höhe ragt und bei Dunkelheit von Mario Merz angebrachter Zahlenreihe in Blauen Zahlen beleuchtet wird. Er ist immer das erste und letzte, dass der Besucher von dieser faszinierenden Station der Route Industriekultur zu Gesicht bekommt.
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Artikel vom 3. Januar 2003

Weiterführende Links
- Zentrum für internationale Lichtkunst
- Lindenbrauerei: http://www.lindenbrauerei.de

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