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Mythen und Legenden der Fußball-Weltmeisterschaft
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Kuriose Zwischenfälle, politisch aufgeladene Spiele und emotionale Momente. In der Geschichte der Fußball-WM gibt es viele unvergessliche Szenen. Der erste große Skandal ereignete sich als die WM noch in den Kinderschuhen steckte, nämlich im Viertelfinale von 1934 wo sich Gastgeber Italien und Spanien gegenüber standen. |
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Bei jeder Weltmeisterschaft gibt es besondere Momente, einige davon bleiben den Zuschauern als Mythen oder Legenden in Erinnerung
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| | Die Spanier vertrauten auf ihren Tortwart Ricardo "der Göttliche" Zamora, der von den Italienern jedoch recht übel attackiert wurde. Die Betreuer mussten ihm mehrmals wieder auf die Beine helfen. Das Spiel endete 1:1. Das Wiederholungsspiel, nur 24 Stunden später, gewannen die Italiener 1:0, nach einem zweifelhaften Tor. Den Spaniern wurden zwei Elfmeter verweigert und ein korrektes Tor zum Ausgleich nicht anerkannt. Hinter diesem offensichtlichen Betrug wird der lange Arm von Mussolini vermutet, der die italienische Mannschaft vor heimischem Publikum gewinnen sehen wollte.
4. Juli 1954, Wankdorf-Stadion in Bern, 84. Minute im Endspiel Ungarn gegen Deutschland. "Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen – Rahn schießt – Toooor! Toooor! Toooor! Tor für Deutschland", ruft Radioreporter Herbert Zimmermann in das Mirkophon. Und wenige Minuten später: " Aus! Aus! Aus! – Aus! Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister!" Der Außenseiter Deutschland besiegt die favorisierten Ungarn mit 3:2. Der Rest ist Legende. Die Spieler aus Ungarn hatten nicht nur bitter verloren, sondern sahen sich auch noch den Repressalien des kommunistischen Regimes ausgesetzt. In den folgenden Jahren verließen viele Spieler das Land.
"Tor von Wembley"
Drin oder nicht drin? Das war die Frage am 30. Juli 1966 im WM-Endspiel England gegen Deutschland. Der Schuss von Geoff Hurst im Londoner Wembley-Stadion knallte an die Lattenunterkante und sprang auf die Torlinie und von da wieder ins Spielfeld. Schiedsrichter Gottfriend Dienst entschied nach Rücksprache mit dem Linienrichter auf Tor – dabei hatte auch der nichts gesehen. Die Engländer jubelten, die Deutschen waren entsetzt – das war der Beweis, dass das "Tor von Wembley" ein reguläres gewesen sein musste. Die Fifa erklärte das Tor später für irregulär. Bis heute ist nicht geklärt ob der Ball hinter der Linie war. Fernsehbilder geben ebenso keinen hundertprozentigen Aufschluss wie theoretische Berechnungen von Wissenschaftlern.
"Der vergessene Titel" wird der WM-Sieg der deutschen Mannschaft von 1974 gerne genannt, denn im Rückblick steht er im Schatten von 1954 und 1990. Dafür ist dieses Turnier unvergesslich mit einem Namen verbunden: Jürgen Sparwasser. Der Mittelfeldspieler der DDR schoss im einzigen Länderspiel gegen die Bundesrepublik in der 77. Minute das 1:0. Das Vorrundenspiel war das einzige das die Kicker aus dem Westen in diesem Turnier verloren haben und führte danach in der "Nacht von Malente" eine heftige Aussprache. Sparwasser wurde zum nationalen DDR-Helden. Erst seine Flucht in den Westen 1988 minderte seinen ideologischen Wert für das SED-Regime. Sein damaliges Trikot hängt heute im Haus der Geschichte in Bonn.
"Die Schmach von Córdoba"
Es sah nicht gut aus für den amtierenden Weltmeister bei der WM 1978, Deutschland war alles andere überzeugend. Das dritte Vorrundenspiel gegen Österreich hätte das Team von Trainer Helmut Schön haushoch gewinnen und dann noch auf ein Unentschieden in der Partie Italien gegen Niederlande hoffen müssen. Österreich war quasi schon ausgeschieden, wollte sich aber aus alter Rivalität keine Blöße geben und gewann sensationell 3:2. Für die Deutschen war es "Die Schmach von Córdoba", für die Österreicher "Das Wunder von Córdoba". Für Helmut Schön war es das letzte Spiel, er trat zurück.
Vier Jahre später, bei der WM 1982 in Spanien traf Deutschland wieder auf Österreich, und wieder ging das Spiel in die Annalen ein, als "Der Nichtangriffspakt von Gijón". Das Skandalspiel am 25. Juli war das letzte Gruppenspiel der Vorrunde und beiden Mannschaften genügte ein knapper Sieg des deutschen Teams, um in die Zwischenrunde zu kommen. In der elften Minute schoss Horst Hrubesch das 1:0 für Deutschland. Danach spielten beide Seiten den Ball hin und her und zogen sich den Zorn der Reporter, Zuschauer und der anderen Mannschaften zu. Der Vorwurf der Bestechung wurde laut, wahrscheinlicher ist jedoch ein stillschweigendes Übereinkommen der Spieler, an diesem günstigen Ergebnis nichts mehr zu ändern.
Gleiches Turnier: Halbfinale in Sevilla, Frankreich gegen Deutschland. In der 59 Minute, es steht 1:1, wirft sich der deutsche Torhüter Toni Schumacher ohne Rücksicht gegen den Stürmer Battiston, der sich dabei einen Wirbel bricht, zwei Zähne und das Bewusstsein verliert. Schumacher heizt die Stimmung mit unüberlegten Sprüchen noch an. In der Verlängerung geht Frankreich mit zwei Treffern in Führung, die von Rummenigge und Fischer ausgeglichen wird. Das folgende Elfmeterschießen entscheiden die Schwarz-Weißen für sich. Das Fazit: die bessere Mannschaft schied aus und Deutschland festigt seinen Ruf als "Mannschaft, die nie aufgibt". Michel Platini und seine Mitspieler fühlen sich um den möglichen WM-Sieg betrogen. Frankreichs Superstar wird niemals Weltmeister werden.
Spektakuläres Tor durch Maradona
Der Star bei der WM 1986 in Mexiko hieß Diego Armando Maradona. Der argentinische Stürmer sollte nach dem Halbfinale gegen England göttlichen Status erlangen. In der 51. Minute nutzt Maradona einen Abwehrfehler der Engländer und springt mit Torhüter Shilton Ball, der im Netz landet. Der Schiedsrichter gibt den Treffer, aber die Fernsehbilder beweisen: Es war Handspiel. Der Torschütze kommentierte: "Es war ein Tor durch die Hand Gottes und den Kopf Maradonas, das England bestrafte." Bestrafte? Für die Argentinier sollte dieses Viertelfinale gegen England eine Rache für den Falklandkrieg von 1982 sein. Und Maradona hatte sich als Racheengel aufgeschwungen und stellte die nationale Ehre Argentiniens wieder her. Übrigens, wenige Minuten nach dem ersten Tor, startet Maradona in der eigenen Hälfte zu einen Sololauf, lässt vier Engländer stehen, täuscht den Torhüter und erzielt das 2:0 – eines der spektakulärsten Tore der Fußballgeschichte.
Es ist hart nur die Nummer 2 im Tor zu sein. Uli Stein, berüchtigt für seine unüberlegten Aktionen, fiel 1986 in Mexiko einmal mehr aus dem Rahmen. Er nannte die Mannschaft eine "Gurkentruppe" und Teamchef Franz Beckenbauer einen "Suppenkasper". Der schmiss den Torwart umgehend aus der Mannschaft. In Mailand schlägt das holländische Kamel zu: Der Niederländer Frank Rijkaard spukt Rudi "Tante Käthe" Völler in der Achtelfinalbegegnung gegen Deutschland bei der WM 1990 in die Haare. Nach einem heftigen verbalen Schlagabtausch sehen Rijkaard und Völler die rote Karte. Die hochklassige Partie endete 2:1 für Deutschland nach Treffern von Andreas Brehme und Jürgen Klinsmann. Die Niederlande konnten dank eines fragwürdigen Elfmeters noch den Anschlusstreffer erzielen.
Noch ein Querkopf: Stefan Effenberg. Der gewann mit Bayern alles und handelte schneller als er dachte. Die Weltmeisterschaft 1994 in den USA lief nicht sonderlich gut für den Titelverteidiger. "Wohlstandsjünglinge" wurden die Spieler genannt. Als dann Effenberg nach einem Spiel den deutschen Fans seinen Mittelfinger entgegenstreckte schickte ihn Bundestrainer Berti Vogt nach Hause. |
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Kommentare über FußballPettter am 06.07.2006: Jetz muss aber noch das Spiel
Deutschland-Italien dazugefügt werden.
2Elfmeter nicht gegeben und 1 rote Karte.
Sonst hätts ganz anderes ausgesehen.
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