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Er ist einer von nur fünf Athleten, die es geschafft haben, im alpinen Skiweltcup in allen Disziplinen zu gewinnen. Als erster Amerikaner seit über 20 Jahren holte er 2005 den Weltcup in die USA – und jetzt ist Bode Miller einer der Siegeskandidaten bei den Olympischen Spielen… |
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© URSULA SIMMETSBERGER |
Bode Miller (rechts) und sein Teamkollege Daron Rahlves nach einem Weltcuprennen
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| | Als Samuel Bode Miller am 12. Oktober 1977 in Easton, New Hampshire geboren wurde, ahnte wohl keiner, dass er zu einem der erfolgreichsten Wintersportler aller Zeiten werden würde. Seine Eltern, Woody und Jo, waren Hippies und führten ein Leben in einer abgeschiedenen Waldhütte ohne Strom und Fließwasser. "Es war unglaublich hart, viel härter, als man es sich vorstellen kann – aber auch viel schöner…", erinnert sich Bode heute. Seine Mutter Jo brachte ihm und seinen Geschwistern Kyla, Wren und Chelone schon früh das Skifahren bei, und da sie sie zu Hause unterrichtete, verbrachten die Kinder fast jeden Tag auf der Piste. Schon früh wurde man in Bodes Umfeld auf das große Talent des Jungen aufmerksam, und so war es wenig überraschend, als Bode mit 14 an der Carrabassett Valley Academy, einem Skiinternat in Maine, aufgenommen wurde.
Seine Coaches bezeichneten seinen Fahrstil zwar als katastrophal, aber offenbar schien Bode doch die richtige Taktik gefunden zu haben: 1996 erreichte er bei den amerikanischen Meisterschaften den 3. Platz im Slalom und wurde somit im US-Development Team aufgenommen. Sein Erfolgsgeheimnis: er verwendete als einer der ersten Skiläufer überhaupt taillierte Ski, wie sie heute schon zum Standard geworden sind.
Im November 1997 hatte Bode nach zahlreichen kleineren Bewerben erstmals die Chance, sich mit den besten Skifahrern der Welt zu messen – und darin war er äußerst erfolgreich: in seinem ersten Weltcuprennen schaffte er es auf den 11. Platz.
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© URSULA SIMMETSBERGER |
Auf dem Weg zu einer Siegerehrung hat Bode leicht lachen...
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Schon wenige Monate später ging es für den damals 20jährigen zu seinen ersten olympischen Spielen nach Nagano. "Ich hatte dort nicht wirklich etwas mit der Entscheidung zu tun", schmunzelt Miller. "Genauer gesagt, bin ich in zwei Bewerben gestartet und in beiden ausgefallen."
Im Jahr 2000 schließlich konnte sich Bode über seinen ersten Podestplatz freuen – er fuhr im Riesenslalom von Val d’Isere auf Platz 3 und wurde im amerikanischen Skiverband als größte Nachwuchshoffnung gehandelt.
Doch schon bald zogen dunkle Wolken am Horizont auf: Bei den alpinen Skiweltmeisterschaften 2001 in St. Anton verletzte er sich beide Knie und wurde vom amerikanischen Skiverband ebenso schnell wieder abgeschrieben wie er in den Himmel gehoben worden war: als Bode nach erfolgreicher Operation die Rehabilitation begann, wurde er schon nach einer Woche darüber informiert, dass der Verband nicht für Kost und Logis aufkommen würde.
Doch Bode wäre nicht Bode gewesen, wenn er sich nicht durchgebissen hätte: mit der Hilfe von Freunden und Familie schaffte er es durch den Rehabprozess und landete beim ersten Weltcuprennen nach seiner Verletzung bereits wieder auf dem fünften Platz. Im Dezember 2001 war Bode der erste Amerikaner seit über 20 Jahren, der einen Sieg in einem Weltcupriesenslalom davontragen konnte.
… und dann ging alles Schlag auf Schlag: bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City überraschte Bode mit zwei Silbermedaillen, die alpine Ski-WM 2003 in St.Moritz verließ er mit zwei Gold- und einer Silbermedaille und auch bei der Weltmeisterschaft in Bormio 2005 wurde er zum Doppelweltmeister. Im März 2005 war Bode Miller der erste Amerikaner seit 24 Jahren, der den Gesamtweltcup in die Staaten holen konnte.
Doch trotz seiner Erfolge macht Miller zu Hause nicht durch seine sportlichen Leistungen von sich reden: Aussagen wie "Ich bin überrascht, dass Doping illegal ist. Man könnte durch gezielten Einsatz die Sicherheit im Skisport steigern!" oder "Versuchen Sie einmal, unter Einfluss von Alkohol Ski zu fahren. Ein Slalom fühlt sich an, als ob man jede Sekunde gegen eine Tür knallt!" stehen bei dem 28jährigen beinahe an der Tagesordnung. Wenn man jedoch Stellungnahmen des Skistars Glauben schenkt, werden seine Aussagen vielfach aus dem Zusammenhang gerissen oder verzerrt wiedergegeben.
Miller, der nach eigenen Aussagen seine liebe Not mit seinem Popstarstatus abseits der Pisten (vor allem in Österreich) und den in ihn gesetzten Erwartungen der Medien hat, möchte allerdings doch durch seine Persönlichkeit dem Skisport in den Staaten zu größerer Popularität verhelfen. Während der Weltcupsaison 2004/05 brachte Bode, der in seinem eigenen Wohnmobil reist, dem amerikanischen Publikum den Alltag im Weltcupzirkus in der Dokusoap "Bode on the bus" näher; er ist wöchentlich im Internet unter www.sirius.com in seiner "Bodeshow" zu hören und brachte im November 2005 seine Autobiographie "Go fast, be good, have fun" samt dazugehöriger Dokumentation auf den Markt.
Bei den Olympischen Spielen zählt Bode Miller zu den Topp-Medaillenkandidaten. Allerdings scheint er mit den Erwartungen, die in ihn gesetzt wurden, nicht sehr glücklich zu sein: "Den Amerikanern geht's nur ums Siegen und um den Medaillenspiegel. Das ist sehr frustrierend. Olympia muss zum Amateurgedanken zurückkehren. Der Sport und die Athleten und nicht Funktionäre und Manager müssen wieder mehr im Mittelpunkt stehen!"
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Kommentare über Bode MillerS. Maier am 10.02.2006: Danke, dass Sie ihren Fehler behoben haben.
S. Maier am 03.02.2006: Ihr Artikel ist sehr interessant, aber er hat einige Fehler. Was mich am meisten stört ist das Geburtsdatum. Bode ist am 12. Oktober 1977 geboren und nicht am 28. Oktober!
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