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KOMMUNIKATION 30.7.2006

Richtig streiten lernen

Deutsch, Mathe, Biologie. Die Schule lehrt die Menschen all die wichtigen Dinge, die sie angeblich zum Leben, mindestens aber für einen international anerkannten Schulabschluss benötigen. Eine Garantie auf spätere Zufriedenheit gibt es jedoch nicht, denn neben Analysis und dem Zitronensäurezyklus gibt es noch viele weitere Dinge, die man im Leben wissen sollte. Dinge, die in der Schule (noch) nicht gelehrt werden.
Wenn Paare streiten eskaliert die Situation oft oder man redet nicht mehr miteinander. Um so etwas zu vermeiden sollte man gewisse Regeln zum konstruktiven Streiten befolgen
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Wenn Paare streiten eskaliert die Situation oft oder man redet nicht mehr miteinander. Um so etwas zu vermeiden sollte man gewisse Regeln zum konstruktiven Streiten befolgen
So wissen die meisten Menschen auch nicht wie man richtig streitet. Wäre "Streiten" ein Unterrichtsfach in der Schule, so ließe sich die Scheidungsrate weltweit vielleicht ein wenig senken. Ob es um den Abwasch, die Schwiegereltern oder den gemeinsamen Urlaub geht: Menschen streiten oft wegen Dingen, wegen denen es sich eigentlich nicht zu streiten lohnt. Nicht selten eskalieren selbst Diskussionen um Bagatellen und beschwören eine Eiszeit in der zwischenmenschlichen Beziehung hervor. Andere Gründe für Streitereien wären schlichte Meinungsverschiedenheiten oder aber die Intoleranz anderen Lebensweisen gegenüber.

Etliche Streits entstehen quasi aus dem Nichts und wenn sie da sind fragt man sich wieso man eigentlich streitet. Gründe hierfür können zum Beispiel Sätze sein, die einmal gesagt, zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht richtig wahrgenommen wurden. Oft unterschätzt man das eigene Unterbewusstsein und versucht einem Streit aus dem Weg zu gehen. Dies ist meist ein Fehler, den zu vermeiden man im Fach "Streiten" wahrscheinlich schnell lernen würde. Ob es um Trauer oder um Wut geht - Verdrängung führt meist zu nichts. Wurde man beispielsweise von einer Aussage eines geliebten Menschen verletzt, so sollte man dies thematisieren. Andernfalls ist es sehr wahrscheinlich, dass man seiner Wut unterbewusst freien Lauf lässt und diese durch Dinge wie ständige Sticheleien gegenüber dem vermeintlichen Feind doch den Weg an die Oberfläche findet.

Konstruktives Streiten statt Beziehungskiller

Bevor man in den Streit "zieht" sollte man sich zunächst einmal beruhigen, denn ein Streit, der aus Wut heraus geführt wird, entwickelt sich meist nicht positiv. Wichtig beim Streiten ist es seine Gefühle zu beschreiben und seine Situation zu erklären: "Du hast mich verletzt und so fühle ich mich dabei!" Ruhe und die Bereitschaft zu Reden sind zwei der wichtigsten Regeln des Streitens. Erstere inkludiert die Fähigkeit in einem angemessenen Tonfall zu kommunizieren und sich nicht gegenseitig anzuschreien. Die Aussagen sollten hierbei immer auf Fakten beruhen und nicht einfach in den Raum geworfen werden.

Wut sollte im Streitgespräch vermieden und stattdessen ruhig argumentiert werden. Aggressionen baut man besser alleine ab
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Wut sollte im Streitgespräch vermieden und stattdessen ruhig argumentiert werden. Aggressionen baut man besser alleine ab
Geht man aggressiv auf seinen Partner los und macht ihm Vorwürfe, obwohl man eigentlich nur zeigen will, dass man verletzt oder enttäuscht ist, eskaliert die Situation schnell. Stattdessen sollte man auf Verständnis aus sein: "Du hast mich in aller Öffentlichkeit blamiert und mich damit sehr verletzt!" Eine weitere Möglichkeit ist es, sich in den anderen hineinzuversetzen. Verstehen zu wollen, was der andere fühlt. Durch Äußerungen wie durch das Zitat beschrieben ist eine Entschuldigung am Ende des Streit-Gesprächs ziemlich sicher. Beginnt man die Auseinandersetzung hingegen vorwurfsvoll im rauen Ton, so macht der andere fast immer dicht und ein normales Gespräch wird somit unmöglich.

Missverständnisse vermeiden

Ein Tabu in einem Streit sind neben den Beleidigungen alle Sätze, die mit "Du" anfangen. Meist handelt es sich bei diesen Sätzen um einen herablassenden Kommentar oder Vorwurf, welche vermieden werden sollen. Es ist beim Streiten wichtig seine Sätze mich "Ich" zu beginnen, damit klar ist, dass man nicht für jemand anderen sprechen möchte. Es geht darum anderen klar zu machen was einen selbst stört.

"Ich fühle, ich denke, ich glaube, dass..." wären nur drei Möglichkeiten sein Empfinden zu beschreiben. Allgemeine Aussagen wie beispielsweise "Das ist ja wie immer!" sollten zudem vermieden und besser mit konkreten Beispielen ausgefüllt werden: "Das war bereits am Dienstag und am Mittwoch so!" Der Zuhörer zeigt seinem gegenüber durch die Zuwendung und den Blickkontakt, dass er bereit ist die Angelegenheit zu klären und vermeidet durch kurze Zusammenfassungen Missverständnisse.

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Artikel vom 30. Juli 2006

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