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Das Volk hat gewählt und entschieden, dass Silvio Berlusconi den Thron der Macht umgehend verlassen muss. Die unzweifelhafte Niederlage des Forza Italia – Kandidaten wurde schon lange herbeigesehnt. Allein zwei gerade erschienene Filme beschäftigen sich mit dem Menschen, der in Deutschland neben dem Beinamen „Der Pate“, auch den Spitznamen „Pattex“ verdient hätte. |
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© JETFILM |
Gut besetzt! Der scheidende italienische Ministerpräsident Berlusconi wird von seinem Double Antonini gespielt.
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| | Ein wenig erinnert es ja an Gerhard Schröders glanzvollen Abgang in der Elefantenrunde vor einem halben Jahr. Wie er dasaß und mit voller Überzeugung behauptete, nochmals die Regierung stellen zu können, faszinierte er nicht nur seine Genossen und die anderen Parteien, sondern auch das Volk. Wie kann er nur, dachte man sich, weil die Lage doch eindeutig war und eigentlich kein Zweifel bestand, dass es in Berlin einen Machtwechsel geben wird. Doch gleich darauf kam die Erkenntnis, die man allzu oft auch im Alltag erfährt: Es ist einfach schwer, Vertrautes hinter sich zu lassen. Ähnlich war es doch auch Heide Simonis in Kiel ergangen, die zur Dauer-Abgestraften wurde, weil sie nicht aufgeben wollte und von den Medien deswegen den netten Spitznamen "Pattex-Heide" zugeschrieben bekam.
Ja, so ist das wohl mit der Macht. Wer sie hat, will sie unter keinen Umständen abgeben und schon gar nicht, wie Berlusconi, an die ideologischen Kontrahenten - die Kommunisten. Denn die kochen ja die Kinder, haben wir von ihm gelernt. Und noch dazu sind alle dumme Idioten, die ihn nicht wählen. So sagte er es zumindest wenige Tage vor der Wahl. Wenn man aber ein wenig recherchiert, was der Herr Berlusconi außer Regieren - und große Töne spucken - so macht, stößt man auf weitere interessante Details, die sonst kaum ein Politiker aufweisen kann. Schönheitsoperationen, Haartransplantationen und dem Einspielen einer CD mit italienischen Volksliedern, springen sofort ins Auge. Das hat selbst unser Medien-Gerd nicht geschafft.
Abrechnung mit dem Paten
Vor kurzem sind jetzt zwei Filme herausgekommen. Zum einen die Satire "Bye Bye Berlusconi", zum anderen "Il caimano". In beiden wird mit dem italienischen Politiker abgerechnet, der sich in den Medien eingekauft hat und gezielt Gesetze verabschiedete, die ihn als Ministerpräsidenten schützten. In "Bye Bye Berlusconi" wird diese Unangreifbarkeit überspitzt dargestellt. Wenn der Schuldige nicht zum Prozess kommt, muss der Prozess eben zu Berlusconi – so lautet das intelligente Konzept. Doch weil man Angst hat, dass rechtliche Schritte gegen das Filmprojekt eingeleitet werden, beschließt das fiktive Filmteam im Film die Geschichte nach Entenhausen zu verlegen und die Hauptfigur in "Micky Klaus" umzutaufen. Unterstrichen wird dieser satirische Unterton auch dadurch, dass ein Double des echten Berlusconis diese Figur übernimmt. Was in der Vergangenheit, z.B. auf der Berlinale zu interessanten Verwechslungen geführt hat.
Und so wurde schon vor der jetzt entschiedenen Wahl der Abgesang auf den Politiker und Geschäftsmann eingeleitet, den keiner so recht lieben will. Im Film "Bye Bye Berlusconi" darf das Volk über das Internet abstimmen, wie Micky Klaus bestraft wird. In Realität hat es ihn nur aus seinem politischen Amt katapultiert. Vielleicht schafft man es ja demnächst auch, mit der kriminellen Karriere Silvio Berlusconis abzurechnen. Die Filme haben es ja vorgemacht. |
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