Mit Wissenschaftsjournalismus zum Informationsglück
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Patrick Eickemeier erblickte 1971 in Bergheim, einer Kleinstadt vor den Toren Kölns, das Licht der Welt. Das elfte Schuljahr verbrachte er in den USA. Aus seiner Sicht, eines der lehrreichsten Schuljahre seines Lebens. |
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© PATRICK EICKEMEIER |
| | Nach dem Abitur leistete er Zivildienst in einem Biolabor bei einem Gewässerverband. Die Arbeit im Labor inspirierte ihn dazu, Biologie zu studieren. Der Ökologie treu bleibend, wird sein Schwerpunkt aquatische Ökologie. "Im Studium war ich ausreichend beschäftigt", meint er. "Erst gegen Ende meiner Studienzeit streckte ich langsam meine Fühler in Richtung Journalismus aus". Nach Abschluss des Biologiestudiums zog er nach Berlin, um an der Freien Universität Berlin einen Aufbaustudiengang Wissenschaftsjournalismus zu belegen. "Da wurde man schon recht konkret an die Arbeit rangeführt", lenkt er ein.
Sterns Stunden
Sein Interesse für den Journalismus ist auf eine frühe Begeisterung für Tierfilme zurückzuführen und wurde von Büchern und Zeitungsartikeln genährt, vornehmlich von seinem großen Vorbild Horst Stern, der mit seiner Tiersendung "Sterns Stunden" Tabus gebrochen und sich um den Naturschutz verdient gemacht hat. Bisweilen inspirierten ihn auch Artikel, die nichts mit Tieren zu tun hatten. Viele seiner Kollegen aus dem Wissenschaftsjournalismus haben, ebenso wie er, Biologie studiert. Eickemeier wirft ein, "aber nur wenige meiner Kommilitonen sind tatsächlich Biologen geworden".
Mit Glück zur Netzeitung
Zum Online-Journalismus kam er nach dem Zusatzstudium, in dem er ein knappes Jahr bei einem kleinen Startup, das medizinischen Content übers Internet verbreiten wollte, verbrachte. Ausgegoren war diese Geschäftsidee des kleinen Startup letztendlich nicht und so ging es dann auch schnell Pleite. "Anschließend hatte ich das Glück, direkt bei der Netzeitung einsteigen zu können", gibt er preis. Er schreibt, dem ungeachtet, nicht nur für Onlinemedien, sondern auch für bekannte Tageszeitungen, darunter die "Financial Times Deutschland", die Frankfurter Zeitung "News" oder den Berliner "Tagesspiegel". "Früher habe ich mal einen Fernsehbeitrag für ein Wissenschaftsmagazin gemacht, vielleicht künftig mal wieder", sagt er interessiert über seinen Ausflug in die Fernseharbeit. Nach seinem Alltag in der Netzeitung gefragt, antwortet er, dass er möglichst flink die Nachrichtenlage scannen und dann gleich loslegen müsse. Denn der Unterschied zwischen Print und Online sei die Geschwindigkeit. Denn Print ist täglich und Internet ist minütlich. Diese Schnelligkeit bürge Vor- und Nachteile, meint er.
An seinem Beruf reizt ihn besonders, dass er sich mit außergewöhnlichen und interessanten Dingen beschäftigen kann. "Ich kann mir nichts anderes vorstellen, als mich mit wissenschaftlichen Themen zu befassen", entgegnet er grinsend, "da alles andere sowieso langweilig ist". Durch sein Studium hat er sich eine ausführliche naturwissenschaftliche Grundausbildung aneignen können, er sieht sich weniger als Spezialist. Viel mehr reizt es ihn über Themen zu schreiben, von denen er wenig weiß, das macht wohl eine gepflegte Neugier in ihm aus. Größtenteils schreibt er aber über Biotechnologie und Medizin.
Dem Thema verpflichtet
Bei der Frage, welche Aufgabe er dem Journalismus zuschreibt, muss er kurz überlegen und antwortet nachdenklich: "Eine schwierige Frage. Ich denke, dass ich mich als Autor allein darauf konzentrieren sollte, das jeweilige Thema sachlich richtig und dem Medium angemessen darzustellen. Vielleicht müssen Journalisten Leser auch ein bisschen locken, um ihnen zu ihrem Informationsglück zu verhelfen. Ich finde es aber problematisch, die eigentlich immer komplexen Zusammenhänge – nicht nur in der Wissenschaft – zu einfach oder lustig darzustellen. Da fühle ich mich eher dem Thema verpflichtet als den Klicks. Also für mich lieber trocken Brot als Zuckerwatte". Auf Neutralität legt er großen Wert, räumt aber zugleich ein, dass es schwierig sei dem Ideal gerecht zu werden. Er sei aber sehr bemüht dem nachzukommen, sagt er, aber ob es gelingt müssen andere beurteilen.
Ratschläge vom Profi
Jungen Journalisten rät er einen festen Willen, Durchhaltevermögen und Einsatzwillen mitzubringen. Nichtsdestotrotz ist der Aufbau eines Netzwerks und Bonding ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Denn durch das Zusammentun mit anderen Journalisten habe er die Möglichkeit des Austausches gefunden. Seit mittlerweile zweieinhalb Jahren ist er nun Mitglied im "Journalistenbüro Schnittstelle", wo er ein sehr behagliches berufliches Zuhause gefunden hat.
Nach Redaktionsschluss
Und wenn er nicht gerade über Forschungsberichten und neuen Artikeln sitzt, macht er Musik. Mit der Band "Payola" hat er als Gitarrist zwei CDs veröffentlicht. "Payola" gibt es nicht mehr, aber er macht weiter Musik, mit einer anderen Band. Nach den Orten seiner besten Ideen, gefragt, antwortet er, "wenn ich das wüsste, würde ich mich ausschließlich dort aufhalten. Für mich ist es jedenfalls wichtig, den Bleistift am Ende des Tages auch tatsächlich fallen zu lassen. Ohne ausreichende Aufenthalte bei Freunden, in Kneipen, auf Konzerten, im Kino, auf meinem Sofa, im Bett, im Park, im Proberaum und so weiter hätte ich glaube ich überhaupt keine Ideen mehr." Entspannung ist indessen beim Fußballschauen gleich starker Anspannung, wenn er sieht, wie Lukas Podolski ein Tor für den 1. FC Köln schießt. |
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