Man kennt ihn aus deutschen Produktionen ebenso wie aus Hollywoodstreifen. Seit 31.3. ist Til Schweiger mit "Barfuss" in den deutschen Kinos zurück. Kaum einer erinnert sich aber daran, wie alles angefangen hat... |
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So fing alles an: Til 1991 in der "Lindenstraße"
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| | "Ich wollte immer Lehrer werden – wie meine Eltern. Ich hatte viel, viel Glück. Ich habe hart gearbeitet. Ich liebe, was ich tue. Ich wurde Schauspieler, weil ich keine bessere Idee hatte. Vielleicht ist das Schicksal. Aber wenn ich es mit 30 nicht geschafft hätte, wäre ich ausgestiegen. Ich wollte nie mit 50 besoffen in der Kneipe hängen und jedem erzählen, dass ich eigentlich an das Wiener Burgtheater gehöre ..."
Mittlerweile ist Tillman Valentin Schweiger 41 (geboren am 19.12.1963 in Freiburg) und hat es geschafft. Nach einem abgebrochenen Medizin- und Germanistikstudium und Jobs als Kellner und DJ beginnt er 1986 eine Ausbildung an der Schule des Theaters "Der Keller" in Köln und schließt diese nach 3 1/2 Jahren mit der staatlichen Prüfung erfolgreich ab. 1989 ist er am Bonner Contra-Kreis-Theater engagiert.
Die ersten zaghaften Schritte in die Schauspielerei abseits der Bühne wagt er 1991 in der "Lindenstraße". Für etwa 100 Folgen verstärkt er den Cast als Jo Zenker. Trotz der nur sporadischen Auftritte avanciert er schon damals zum Publikumsliebling und so lässt auch sein Filmdebüt nicht lange auf sich warten.
In "Manta, Manta" mimt er Manta-Fan Berti, eine Rolle, auf die er bis heute sehr stolz ist: "Ich bin ja nicht dieser Typ, aber man hat mir diesen Typ geglaubt. Du kriegst ja für so einen Doofkopp keinen Credit. Spielt er es gut oder spielt er es nicht gut, das ist die Frage. Ein Schauspieler muss immer in der Rolle funktionieren."
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Til mit Filmpartnerin Johanna in "Barfuss"
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Für die nächste Filmrolle in dem heute beinahe in Vergessenheit geratenen Boxstreifen "Ebbie’s Bluff" an der Seite von Heiner Lauterbach gibt es 1993 die erste Auszeichnung: Til gewinnt den Max-Ophüls-Preis als bester Nachwuchsdarsteller.
Als Assistent der "Kommissarin" (gespielt von Hannelore Elsner) zieht es ihn daraufhin wieder zurück aufs Serienterrain, bevor er 1994 durch den Film "Der bewegte Mann" zum deutschen Shootingstar und "Mr. 54%" avanciert – letzteres, weil sich laut einer Umfrage 54% der deutschen Frauen vorstellen könnten, eine Nacht mit ihm zu verbringen.
Doch leider haben diese 54% den kürzeren gezogen: 1995 heiratet Schweiger das US-Model Dana Carlsen, mit der er mittlerweile vier Kinder hat. "Am liebsten würde ich jetzt in einen zehnjährigen Vaterschaftsurlaub gehen, aber das ist in keinem Beruf möglich. Es herrscht in mir eine Zerrissenheit. Einerseits muss ich Geld verdienen, andererseits will ich so viel Zeit wie möglich mit meiner Frau und meinen Kindern verbringen. Meine Familie ist mein Glück, was nicht heißt, dass es nicht auch Konflikte gibt. Aber um nichts auf der Welt würde ich das eintauschen wollen."
1996 widmete Til allerdings voll und ganz seiner Arbeit: Anfang des Jahres mit Detlev Bucks Film "Männerpension" in den Kinos, steht daraufhin sein erster internationaler Film am Programm: der Thriller "Bastard". Weitere Projekte in diesem Jahr umfassen die Hauptrolle in Bernd Eichingers Verfilmung von "Die Halbstarken", eine vielbeachtete Nebenrolle in "Das Mädchen Rosemarie" und schließlich und endlich die Arbeit an "Knockin' On Heaven's Door".
Erstmals versucht er sich bei diesem Film auch hinter der Kamera, nämlich als Produzent: "Als Schauspieler hast du keine Mitsprache, und bei 'Knockin' habe ich mir gesagt, ich will den Film jetzt einfach mal so machen, wie ich mir den erträume." So gründet Schweiger im Frühjahr 1996 mit zwei Kollegen die Produktionsfirma "Mr. Brown Entertainment", die mit Unterstützung der Filmstiftung NRW und Buena Vista den Film produziert. "Knockin' on Heaven's Door" wird ein überraschender Erfolg und kann knapp 4 Millionen Besucher verzeichnen.
1998 zieht es Til nach Hollywood: in dem Actionfilm "The Replacement Killers" hat er erstmals die Möglichkeit, sich auf internationalen Leinwänden zu präsentieren, wenn auch in einer Minirolle ohne Text. Allerdings lehnt er ein Angebot von Stephen Spielberg ab, der versucht, ihn in "Der Soldat James Ryan" für die Rolle des deutschen "bad guys" zu gewinnen, der den Helden am Schluss erschießt.
Im selben Jahr wagt sich Schweiger an sein Regiedebüt: der Streifen "Der Eisbär" besticht zwar durch souveräne Beherrschung des Krimi-Genres durch den Regisseur, bleibt aber bei den Besucherzahlen unter den Erwartungen. Neben deutschen Produktionen ("Der große Bagarozy", 1998/99; "Bang Boom Bang – Ein todsicheres Ding", 1999; "Jetzt oder nie – Zeit ist Geld", 2000; "Was tun, wenn's brennt?", 2000/01; "Agnes und seine Brüder", 2004), seht man Schweiger daraufhin verstärkt auch in Hollywoodstreifen ("Driven", 2000/01; "Lara Croft Tomb Raider: The Cradle of Life", 2002; "King Arthur", 2003). Allerdings entscheidet sich Schweiger, der Traumfabrik den Rücken zu kehren und sich wieder mehr auf deutsche Produktionen zu konzentrieren: "Wenn ich in Deutschland drehe, bin ich eben einer der Stars, und die Produktion bemüht sich, es mir so angenehm wie möglich zu machen. In Amerika wird man bezahlt und ist damit deren Leibeigener. Manchmal saß ich bei amerikanischen Produktionen drei Wochen nur rum, meine Familie war weit weg, und die ließen mich nicht zu ihr fliegen. Das wird jetzt anders."
2004 übernimmt Schweiger eine Rolle im vielfach sehnsüchtig erwarteten Film "(T)Raumschiff Surprise" von und mit Bully Herbig, der beinahe 10 Millionen Besucher in die deutschen Kinos lockte und wagt sich als Taxifahrer "Rock" wieder aufs Komödienterrain. Bully schien auch einen Grund für die Besetzung gehabt zu haben: "Wir schrieben am Buch und entwickelten einen Charakter, der nunmal ‚Rock’ heißt und nicht ‚Bert’ oder so. Dafür braucht man natürlich einen unfassbar gut aussehenden, muskulösen, charmanten Draufgängertyp, der alle Frauenherzen bricht, sogar in Hollywood."
Auch 2005 kann man Til wieder im Kino bewundern: "Barfuss", sein neuer Film, in dem er sowohl die Hauptrolle spielt, als auch Regie führt, feierte am 31.3. Deutschlandpremiere. Darin verkörpert Til den Loser Nick, der bei der Arbeit in einer psychiatrischen Klinik den Selbstmord einer jungen Frau verhindert, die sich daraufhin in ihn verliebt, ihm barfuß im Nachthemd bis vor seine Wohnungstür folgt und keine Anstalten mehr macht, ihm von der Seite zu weichen.
Til dazu: "Bereits 1998 habe ich in den USA das ursprüngliche Drehbuch entdeckt und mir sofort die Rechte daran gesichert. Davon ist mittlerweile zwar nur noch die Grundidee übrig geblieben, aber dennoch hat mich der Stoff nicht mehr losgelassen. Zuerst wollte ich den Film in den USA realisieren und lediglich als Produzent auftreten. Je länger ich mich damit beschäftigte, desto klarer wurde mir, dass ich auch Regie führen und die Hauptrolle spielen wollte. ‚Barfuss’ ist ein Liebesfilm über eine Liebe, die so pur ist, dass man den ganzen Film über nicht einmal einen Kuss zeigen muss. Ein Märchen, das den Zuschauer berührt und knapp zwei Stunden lang auf eine Reise mitnimmt. Ein Film, auf den ich sehr stolz bin."
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