C6 MAGAZIN
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POP 5.2.2007

Finkenauer

Mit seinem neuen Album "Beste Welt" feiert der knapp 30-jährige Liedermacher Finkenauer seine Rückkehr und hat nach den zahlreichen musikalischen Experimenten in seiner Jugend nun scheinbar den eigenen Stil gefunden. Dabei mischt er deutsche Songtexte mit eingängigen Melodien.
Pascal Finkenauer
© SUPERSONIC RECORDS
Pascal Finkenauer
Das knappe Zitat "Ein gerader Strich scheint völlig unmöglich" aus seinem Stück "Verschlllungen" ist wohl die perfekte Beschreibung des musikalischen Werdegangs von Pascal Finkenauer. Der 1977 geborene Musiker hüpfte im Zick-Zack-Kurs durch die Musiklandschaft. Hardcore mit der Band Exhaust, Mitwirken am Elektroprojekt JAW, Rock mit den Black Cherries und nun Pop als Solokünstler. Und als Krönung zwischendurch auch noch ein Gastauftritt beim Fettes-Brot-Hit "An Tagen wie diesen".

Auf dem selbstbetitelten ersten Soloalbum gab sich Finkenauer nach der Rockvergangenheit überaus locker und präsentierte uns zum ersten Mal selbst verfasste deutsche Songtexte. Potenzielle Hits wie "Wind rückwärts" oder "Feuer" wurden jedoch nur von wenigen entdeckt und die Single "Völlig egal" nur selten im Radio gespielt. Wenn der Musikgott gerecht wäre, dann würde die Musiklandschaft wohl ganz anders aussehen und Finkenauers Debüt hätte mehr Beachtung gefunden, doch jammern hilft ja nicht. So ging es zwei Jahre später wieder ins Studio, wo der Musiker die neuen Songs einspielte.

Das Cover des Albums "Beste Welt,"
© SUPERSONIC RECORDS
Das Cover des Albums "Beste Welt,"
Und mit diesen setzt er klare Zeichen. Auf "Beste Welt," ist Pop wieder (oder vielleicht sogar jetzt erst recht) Trumpf. Keine nervigen Verkaufszahlen-Fördernden Indie-Attitüden und unnötiges Rockgehabe schwächen da die Authenzität der Stücke. Bereits bei den ersten beiden Songs "Hab ich dir schon erzählt?" und der wundervoll poetischen ersten Single "Manchmal zwischen den Gebäuden" singt sich Pascal Finkenauer den Frust von der Seele und mischt seine deutschen Texte mit eingängigen Melodien, die hoffentlich diesmal mehr Beachtung von der Medienwelt bekommen. Besonders bemerkenswert sind diesmal die fragilen Texte, die Stücken wie "Scherben" eine besondere Note verleihen. Schwächen zeigt er beim aufgeblasenen "Mittendrin" und dem Stück "Du bist hier", das recht träge dahintröpfelt.

Im Falle von Finkenauer fällt das alte musikalische Schubladendenken wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Soulelemente, jazzige Elemente, leichtes Elektrogezische und bei Stücken wie "Manchmal zwischen den Gebäuden" oder dem Refrain von "Hand in Hand" kommt sogar der Vergleich mit Schlagern in den Sinn. Doch dieser Begriff ist doch viel zu uncool, also zurückrudern, resignieren und am Ende doch wieder einfach nur bei Pop landen und angesichts der angenehmen Platte zufrieden grinsen.

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Artikel vom 5. Februar 2007

Weiterführende Links
- Finkenauer: http://www.finkenauer.info

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