C6 MAGAZIN
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ROCK 8.2.2006

Neues aus dem musikalischen Wunderland

Architecture in Helsinki und Clap Your Hands Say Yeah sind zwei Namen, an denen der Musikfreund 2006 in Deutschland kaum entweichen dürfte. Zwei Bands, deren Musik sich von grundauf unterscheidet und als gemeinsamen Nenner den freien und verspielten Umgang mit den üblichen Songstrukturen vorweist.

© V2 RECORDS
FreakFolk, AntiFolk oder wie auch immer man all die angenehmen Kontrastpunkte der letzten Jahre nennen mag, die uns in Form von Coco Rosie oder der Moldy Peaches gezeigt haben, dass gute Musik nicht unbedingt nach dem typischen Muster klingen muss. Nachdem Arcade Fire 2005 das Wort Indie auf den Kopf stellten und unsere Herzen eroberten, spült uns der Markt nun Bands wie Of Montreal, Deerhof, Animal Collective, Wolf Parade und Broken Social Scene an Land. Diese entziehen sich dem klassischen Songschreiben auf ihre Art völlig, toben sich auf ihren Platten nach belieben aus und verlieren dabei das Wesentliche der Musik nicht aus den Augen. Zwei überaus angenehme Vertreter dieser Welle sind Clap Your Hands Say Yeah und Architecture in Helsinki.

Clap Your Hands Say Yeah - Clap Your Hands Say Yeah

Bereits beim Intro des selbstproduzierten Debüts der Band wartet ein ganzer Seemannschor vor dem Zirkuszelt und empfängt den verwirrten Hörer. Zappelig, nervös und mit einer satten Portion Rock geladen, vollziehen die fünf Musiker ihren Kreuzzug durch die 80er, machen immer wieder kleine Schlenker in die Gegenwart und bleiben trotzdem jederzeit zeitlos. An Instrumenten beschränken sich die Musiker meist auf die Standartausrüstung einer Rockband. Aus diesen zaubern sie jedoch Songs hervor, die an Spielfreude kaum zu übertreffen sind. So klingen Clap Your Hands Say Yeah meist nach einer rockigen Version des Neutral Milk Hotels. "Heavy Metal" und "The Skin Of My Yellow Country Teeth" bieten dabei Futter für die Tanzfläche, mit "Blue Turning Gray" gibt es eine kleine stimmige Verschnaufpause und "Upon This Tidal Wave Of Young Blood" treibt den Wahnsinn zum Abschluß der Platte an die Spitze.

Architecture in Helsinki - In Case We Die

Architecture in Helsinki klingen so, als hätte man einige Naturtalente in einer Musikschule ausgelassen. Expect the unexpected. Bereits auf ihrem Debüt "Fingers Crossed" griff dieses Prinzip. Im Falle des aktuellen Albums "In Case We Die" gehen die Australier forscher und flotter zur Sache. Der harmlose Charme bleibt ihrer Musik jedoch erhalten. Mit einer ganzen Armee an Instrumenten bewaffnet wird der Hörer in ein musikalisches Wunderland geschickt, in dem an jeder Ecke eine tolle Melodie steckt. Was als Popsong anfängt schwenkt plötzlich in eine wilde Improvisation über, löst sich in Einzelteile auf und fügt sich nach und nach wieder zusammen. Die tollsten Beispiele dieser Freiheit dürften die Songs "Whirlwind" und "Do The Whirlwind" sein.

Angesichts der Masse an guten Platten dieser Art, die Deutschland momentan nachträglich erreichen, bleibt dem Hörer nur der Weg diese nach und nach mit einem breiten Grinsen zu entdecken. Langweilig ist diese Beschäftigung mit Sicherheit nicht.
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Artikel vom 8. Februar 2006

Weiterführende Links
- Clap Your Hands Say Yeah!: http://clapyourhandssayyeah.com/
- Architecture In Helsinki

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