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MUSIKINDUSTRIE
| 30.11.2005
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Die 1999 gestartete Kampagne gegen Raubkopien verpuffte nach einiger Zeit genauso wie diverse andere Versuche die Piraterie im Musikbereich zu bremsen. Fast scheint es so, als wäre die Musikindustrie hilflos gegen die Masse an kleinen Musikpiraten. Tötet das die Musiklandschaft? Wäre das so schlimm? Zeit für eine subjektive Bilanz. |
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Die CD ist immernoch der Marktführer unter den Datenträgern
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| | Die ernüchternde Statistik 1999 lautete: "Von 127,7 Mio. abgesetzten CD-Rs/CD-RWs in 1999 wurde hier auf mehr als 50% der unbespielten Rohlinge Musik kopiert". Dies veranlasste eine Gemeinschaftsinitiative von Künstlern, Songwritern und Plattenfirmen, die gegen die Piraterie vorgehen sollte und insbesondere den Schaden, den illegal gebrannte CDs der Musiklandschaft anrichten, den Musikhörern veranschaulichen sollte. Der Erfolg dieser Initiative ist natürlich kaum messbar. Trotzdem dürfte man angesichts der Masse an illegaler Musik momentan wohl von einem Scheitern aller Maßnahmen sprechen.
Während die deutschen Phonoverbände damals hauptsächlich gegen den steigenden Absatz von CD-Brennern und der große Anzahl von illegal angefertigten CD Kopien klagte, dürften sie angesichts der technischen Entwicklungen der letzten Jahre völlig in der Verzweiflung ertrinken. MP3-Tauschbörsen gehören zum Standart-Equipment eines jeden PCs und die Menschen laufen überall mit Mp3-Sticks durch die Gegend, auf denen vermutlich nur ein überaus geringer Teil der MP3s legal beschaffen wurde. MP3 Player gelten als hip und IPods als schick. Die legalen Alternativen zum illegalen Download wie Musicload.de sind kaum brauchbar, da die Preise dort zum großen Teil denen einer CD gleichen und man eher damit bemüht ist im Rahmen von großen Werbekampagnen die Aussprache eines Chinesen auf´s Korn zu nehmen, als eine ernsthafte Alternative zu Emule und Soulseek zu bieten..
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Der Ipod von Apple
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Der Kampf gegen die Musikpiraterie dauert immer noch an. Hin und wieder hören wir von verzweifelten Menschen, die schwere Konsequenzen für ihre Schattenseite als Musikpirat auf sich zukommen sehen, und deren Rechner beschlagnahmt wurden. Trotzdem wirken die Aktionen gegen die Raubkopierer wie ein Tropfen auf dem heißen Stein. Eine gerichtliche Abmahnung bekommen die meisten Tauschbörsen-User höchstens zufällig in Form einer Spam-Mail zu lesen. Eine Maßnahme, die eigentlich als Promozweck gedacht war und letzlich vermutlich den ein oder anderen illegalen "Downloader" auf den richtigen Weg bringt, ist das verstärkte Auftreten von Album-Streams. So mußten die Musikliebhaber zuletzt nicht mehr in Schlangen an CD Playern der CD-Shops stehen, sondern durften Alben von Bands wie The National oder Gorillaz als Stream über das Internet komplett anhören, um sich dann für oder gegen den Kauf der CD zu entscheiden. Der "Download nur um mal kurz reinzuhören" fällt als Argument bei diesen Künstlern somit weg.
Der Versuch der BMG die CDs in unterschiedlichen Fassungen herauszubringen und somit in einer Light Fassung ohne ein Booklet günstiger anzubieten wirkte eher lächerlich. Schließlich ist einer der Hauptgründe eine CD zu kaufen ein ordentliches Artwork und Booklet. Ob ein Untergang der Musikindustrie derart tragisch wäre bleibt eine offene Frage. Angesichts der langsam wachsenden Zahl an Bands, die sich von Plattenfirmen lösen und ihre Musik über das Internet frei vertreiben, sollte man den großen Plattenfirmen möglicherweise keine große Zukunft vorhersagen. Oder doch?
So bleibt es wohl beim ethischen Grundsatz: Wer Musik liebt und Fan ist, unterstützt die Urheber auch kommerziell. Der Rest zieht, brennt oder wie auch immer man den Vorgang in Zukunft nennen mag.
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