Julia Hummer - Downtown Cocoluccia

© STRANGE WAYS Und diese fällt überraschend zurückhaltend aus. Vor etwa zwei Jahren tourte sie mit der selbst gegründeten Band Sgt.Hummer, und rockte sich durch einige Clubs. Im Gegensatz dazu verfolgt sie mit ihrer neuen Band, die schlicht Too Many Boys genannt wird (mit dabei: Chrstopher Uhe, der während seiner Zeit bei Sharon Stoned unter anderem die großartigen Evan Dando und Lou Barlow zu Gast hatte), den Weg, den sie beim Release ihrer limitierten Vinyl Single "Boxy, Where Are The Spangles", geebnet hatte. Die Songs auf dem Album werden alle von Akustikgitarren begleitet. Hier und da spielt Julia die Mundharmonika, fügt den Songs etwas Blues hinzu oder wird krachiger. Meist spielt die sympathische Berlinerin jedoch Folk-Pop, der an Lockerheit kaum zu überbieten ist. Aufgeblasen ist an dem Album kein einziger Ton. Unkompliziert is the new...was auch immer. "Boxy, Where Are the Spangles" ist auf "Downtown Cocoluccia" natürlich ebenso vertreten, wie die damalige B-Seite "Bowling In Woodstock". Sonst gibt es noch einige andere Highlights wie den Ohrwurm "Pilot In The Storm" oder die halbe Ballade "Simple As Can Be". In den Texten greift sie Romane und Sachbücher auf ("Boxy, Where Are The Spangles" / "Empire") oder droht Fred Durst mächtig Gewalt an ("I Want More"). Alles pendelt immer gekonnt zwischen Spaß und Ernst. Trotz ihres großen Interesses an Musik und diverser Anlehnungen, die man hier und da heraushören kann, bleiben ihre Songs - und insbesondere die Songtexte - jederzeit selbstständig.

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Artikel vom 26. September 2005

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