C6 MAGAZIN
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FOLK 21.9.2005

CocoRosie - Noah´s Ark

Der gute alte McDonald hat ´ne Farm und die wundervollen Casady Schwestern von CocoRosie besuchen diese wohl mächtig gerne. Auf ihrem zweiten Album erwartet den Hörer wieder eine Menge seltsamer Klänge. Und irgendwo dazwischen liegt verdammt viel Schönheit.

© TOUCH AND GO
Es ist schon seltsam, was da musikalisch im Moment aus New York kommt. Das Modewort heißt Freakfolk und die Szene wird von Künstlern wie Antony Hegarty oder Devendra Banhart auf leisen Sohlen angeführt. Dabei handelt es sich um keine Armee, sondern um eine kleine Gruppe seltsamer lieber Menschen, die ihre eigenen Vorstellungen von Songwriting durchsetzt. Mit dabei sind auch CocoRosie, die mit ihrem Debüt "La Maison de Mon Reve" vor etwa einem Jahr so manches Herz schmelzen konnten und, angesichts der sonderbaren Herangehensweise, den ein oder anderen Hörer mächtig verwirrten. Das Duo verwendete darauf Kinderspielzeuge und viel Lo-Fi-Gedöns als Begleitung ihrer Folk-Songs.

Auf ihrem zweiten Longplayer verhält es sich ähnlich. Wieder haben sie diverse Kinderzimmer geplündert und sich mit einer Beatbox (oder was auch immer solch schön kaputte Beats erzeugt) bewaffnet, um ihre schlichten Songs damit zu verzieren. Diesmal sogar mit einem passenden Cover, auf dem Zebra, Pferd und Einhorn fröhlich Liebe machen.

So macht die Katze musikalisch immernoch Miau und das Pferd wiehert irgendwo zum Getucker der Drum-Machine. Im Vordergrund erklingen Glöckchenklänge, hier und da ein Klavier und natürlich die unverkennbaren Stimmen der beiden. Gewöhnungsbedürftig ist das Ganze natürlich schon. Es ist jedoch die schlichte Schönheit des Songs, die zwischen all den Klängen durchflimmert. Wie am Fließband wird man mit tollen Momenten beglückt, die insbesondere bei dem Titelsong, "K-Hole", "The Sea Is Calm" und dem "Tekno Love Song" durchkommen. Bei "Beautiful Boyz" bekommen wir natürlich auch die momentan wohl angesagteste Gaststimme von Antony zur hören und "Armageddon" erinnert in der rohen Fassung fast schon an ein Gospel.

Vielleicht ist "Noah´s Ark" letztlich nicht ganz so stark wie das Debüt. Auf einen Song wie das damalige "By Your Side" wartet man vergeblich und entwickelt lediglich beim "Tekno Love Song" und "The Sea Is Calm" eine ähnliche Euphorie. Das Album hat es jedoch trotzdem verdient gehört zu werden. Immernoch klingen die beiden spannend, wundervoll und haben sich damit auf alle Fälle einen Platz auf der Arche gesichert.
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Artikel vom 21. September 2005

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Noah'S Ark

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