C6 MAGAZIN
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SINGER/SONGWRITER 1.6.2005

Julia Hummer

Nach ihren Rollen in Filmen wie "Absolute Giganten", "Crazy" und "Die innere Sicherheit" konzentriert sich Julia Hummer nun auf das musizieren. Wir haben uns ein Konzert der Songwriterin in Münster angeschaut und mit ihr danach gesprochen.

© SEBASTIAN JEGOROW
Zum ersten mal auf sich aufmerksam gemacht hat Julia die Filmfans in dem deutschen Kultstreifen "Absolute Giganten". Es folgten unter anderem Rollen in "Eierdiebe", "Crazy" und die vielgelobten Auftritte in Christian Petzolds Filmen "Die innere Sicherheit" und "Gespenster". Nun kehrt sie jedoch zu ihrer wahren Liebe - der Musik - zurück.

Von den unzähligen Songs, die sie geschrieben hat, seit sie mal auf der vewaisten E-Gitarre eines Mitbewohners spielen gelernt hat, präsentierte sie mit ihrer Band an diesem Abend ein knapp 90minütiges Programm, das ihre Qualitäten als Songwriterin und Musikerin unter Beweis stellte. Ihre Songs drehen sich unter Anderem um zu viele Jungs und Bücher wie Antonio Negris Sachbuch "Empire" oder Darren Kings "Boxy an Star". Ihr Songwriting wirkt dabei eigenständig und überzeugt durch viel Abwechslung. Parallelen zu anderen Künstlern fallen da sehr schwer. Höchstens die amerikanische Songwriterin Liz Phair könnte, aufgrund der ungewöhnlichen Texte und Songs, als Referenz herhalten, wobei man Julia an der Akustikgitarre sieht, und sie zudem noch die Mundharmonika spielt. Dies widerum erinnert an den guten alten Dylan und andere Songwriter der alten Schule.


© SEBASTIAN JEGOROW
Auf der Bühne gibt sich die 25jährige natürlich, wirkt teilweise nervös, verschusselt hier ihre Mundharmonika und da bricht sie unter Lachen einen Song ab, weil sie auf dem Gitarrengurt sitzt. An sich unterstreicht es jedoch das Bild einer Musikerin, die viel Spaß an dem hat, was sie macht. Teilweise neigt man dazu sie zu unterschätzen und immernoch die kleine Telsa mit dem übergroßen Cowboyhut in ihr zu sehen. Dann staunt man kurze Zeit später nicht schlecht, wenn die 25jährige in ihre Musik versinkt und einem die Songs um die Ohren haut. Die Band, die unter anderem aus Christopher Uhe (ehemals Sharon Stoned und gemeinsam mit Dirk Dresselhaus Locust Fudge) und Bob Schaetzle (Ragazzi) besteht, wirkt wie ein Indie-All-Star Team oder Julias Bodyguards, spielt die Erfahrung an den Instrumenten souverän aus und wird nach einem von Julias Songs schlicht "Too Many Boys" genannt.

Nach dem Konzert sitzen wir im Eingangsbereich der gemütlich kleinen Luna Bar. Julia wird alle Nase lang angesprochen und wirkt überrascht, dass die Menschen so nett zu ihr sind. Sie erzählt an diesem Abend von ihrem Debüt-Album, das im Oktober erscheint. Es sei schon fast fertig, lediglich einige Stimmen und der Mix fehlen der Produktion. Bereits vor zwei Jahren brachte sie bei Earsugar eine Single heraus, auf der sich die beiden Songs "Boxy, where are the Spangles" und "Bowling in Woodstock" befinden. Ein Release, der ausschließlich auf Vinyl erschienen ist, und auf dessen orangenem Label der Platte man sogar einen "Made in Nashville/Tennessee" Aufdruck findet. Für Julia Hummer sei diese Gelegenheit ihre erste Veröffentlichung auf Vinyl herauszubringen etwas großartiges, da sie Schallplatten unheimlich gern habe.

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Die Filmkarriere spiele für sie im Moment keine Rolle, und es seien zunächst auch keine Filme geplant, da sie sich nun der Musik, die sie sowieso von Anfang an machen wollte, widmet. Weitere Filme könnte sie sich irgendwann aber ebenso vorstellen, wie weitere Aktivitäten in Hörspielen, die ihr sehr viel Spaß bereiten. Überhaut sei sie ein Mensch der ungern Dinge direkt ausschließt, und sie habe ihren Aktivitäten als Schauspielerin viele Erfahrungen zu verdanken. Beim Wechsel zur Musik sei die Filmkarriere jedoch fast schon ein Handicap gewesen, da sie von vielen als so etwas wie "noch eine musizierende Schauspielerin" vorverurteilt wurde. Doch nun habe sie mit Strangeways Records, das unter anderem der Musik von Zita Swoon, Wolfsheim und der lieblichen Songwriterin Maria Solheim ein Zuhause gibt, ein geeignetes Label gefunden.

Am Ende des Gespräches wird einem klar eine Julia Hummer vor sich zu haben, die besonders großen Wert darauf legt die Musik, die ihr sehr viel zu bedeuten scheint, im richtigen Licht zu vertreten und sie von den Gewohnheiten des Musikmarktes nicht abschlachten zu lassen. Dabei wünschen wir ihr ganz viel Erfolg.
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Artikel vom 1. Juni 2005

Weiterführende Links
- Julia Hummer: www.juliahummer.com
- Proton-Team (Booking): www.proton-team.de

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