HAL - HAL

© ROUGH TRADE Bitte alle einmal kurz in den Phantasiemodus schalten! Sonne scheint, eine grüne Wiese, ganz leichter Wind, lauter Vögel über unseren Köpfen und die Musik-Helden der 60er und 70er Jahre tanzen Händchenhaltend um eine Fahne, auf der das Wort Retro mit verdammt großen Lettern geschrieben steht. So ungefähr klingt das Debüt der Dubliner HAL. Das niedliche Cover erinnert an ein Stickeralbum. Ein Magier, ein Schmetterling, der knappe Bandname und ein Schiff sind zu sehen. Über allem die Frage, was das Ganze nun soll. Beim Hören der Musik des Debüts von Hal entdeckt man jedoch tatsächlich Parallelen zu den Bildern auf dem Cover. Die Songs auf dem Album wirken nämlich ähnlich facettenreich, bunt, liebevoll und verleihen dem Hörer ein Gefühl der Nostalgie. Da hätten wir bereits mit "What A Lovely Dance" einen Song, der leichtfüßiger nicht sein könnte. Dann "Play The Hits", bei dem die Beach Boys von allen Seiten in´s Bild hüpfen, "Keep Love As Your Golden Rule" erinnert an eine liebevolle McCartney Ballade von damals, "Don´t Come Running" besitzt viel Schwung, "My Eyes Are Sore" einen spannenden Aufbau inklusive eines bombastischen Endes und so weiter und so fort. Überall steckt eine kleine Überraschung oder ein überraschend flotter Refrain nach einer ruhigen Strophe. Der Songaufbau wirkt somit wohl überlegt, und die Produktion, für die übrigens Ian Stanley (Tori Amos, Tears For Fears) und Edwyn Collins zuständig waren, verleiht der Musik den richtigen Rahmen. Die Musik von HAL hat etwas unwiderstehliches an sich und sorgt für aller beste Laune. Kopfhörer auf, raus an die Sonne und viel Spaß an dieser kleinen Platte.

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Artikel vom 26. Mai 2005