The Go-Betweens - Oceans Apart

© TUITION Das Hören der Go-Betweens ist schon eine eigenwillige Angelegenheit. Da legt man die Platte voller Optimismus, Vorlob und Erinnerungen an großartige Stücke wie "Caroline & I" in die Anlage und bekommt dann 40 Minuten lang nicht mehr als recht simpel wirkende Songs, die ohne jegliches Aufbäumen oder Drumherum auskommen. Es bleibt jedoch das Gefühl etwas Besonderes zu hören, denn irgendwann kommen sie. All die Momente, in denen man während des Tages plötzlich "Boundary Rider" im Ohr hat und den starken Drang verspürt es leise vor sich hin zu singen, oder der Moment, in dem man entgültig sein Herz an "Finding You" oder "No Reason To Cry" verliert. Und so wächst die Liebe zu "Oceans Apart" gemächlich, wie man es bereits bei "Friends Of Rachel Worth" erlebt hat. Vermutlich haben die Zeichen der Zeit nach 20 Jahren tatsächlich an dem Songwriting des Duos genagt. Denn für den momentan so beliebten Kick zwischendurch oder "mal eben reinhören" sind die Go-Betweens Platten nun wirklich falsch. Immerwieder hört man anfangs das böse Teufelchen auf der rechten Schulter die Worte "unspäktakulär" und "langweilig" schreien und ist kurz davor zu gehorchen und auf die Stop-Taste zu drücken. Wenn man der Platte jedoch die Zeit gibt, siegt das Gute am Ende trotzdem und alles bleibt wie gehabt: der Frosch verwandelt sich in einen Prinz und man liebt die Go-Betweens.

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Artikel vom 25. April 2005

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