Fink in Münster

© SEBASTIAN JEGOROW Auch wenn Fink nicht an die Verkaufszahlen von Tocotronic oder Kettcar herankommen und ungerechterweise immer in der zweiten Reihe der deutschen Bands stehen müssen (,was sie jedoch kaum kümmern wird), haben sich die Hamburger mit ihrer wechselnden Mischung aus Country, Rock und einer Prise Blues seit 1996 eine immer größer werdende Fangemeinde erspielt. Und so war es nicht überraschend, dass das Gleis 22 in Münster selbst an einem Sonntag gut gefüllt war. Dementsprechend machte sich Sänger Nils Koppruch im Laufe des Abends sorgen, ob die hinteren Reihen noch etwas von der Show mitbekommen würden. Doch erst einmal einen Schritt zurück zum Support Finn. Während die Augen der Zuschauer konzentriert auf die Leinwand schauten, auf der zur Musik passende Farb-, Text- und Formlandschaften erschienen, spielte und sang Patrick Zimmer zur elektronischen Begleitung die ruhigen Songs seines Debüts "Expose Yourself To Lower Education" und präsentierte zwischendurch einige neue Stücke, von denen insbesondere die explosive neue Single (richtig gehört, ein flotter Finn-Song !) vollends überzeugen konnte. Bis auf diese Ausnahme ging es jedoch eine halbe Stunde lang gewohnt sanft zu. Mädchenmusik, in die sich wohl auch die mänlichen Zuschauer an diesem Abend verliebt haben dürften. Als Support an sich trotzdem eine unpraktische Wahl, wenn man an den Hauptact denkt, der inzwischen alles andere als sanft ist. Und so entlies Nils Koppruch die Zuschauer nach etwa zwei Stunden mit einer Warnung vor dem regen Fahrradverkehr der Stadt(welch fürsorglicher Sänger) in eine neue Woche, in der diese wohl wieder die alten Finkplatten rauskramen und sie mit einem lächeln bis zum Umfallen hören.

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Artikel vom 22. April 2005