Annett Louisan – Bohème

© 105 MUSIC Sie will doch nur spielen. Alles nicht so ernst gemeint, liebe Männer. Nicht aufregen. Wem kann denn auch schon ein 152 cm großes Blondchen was Böses? Man traut der blonden Hamburgerin Zeilen wie "Dass du dich verliebst weil du ’s mit mir tust // Dass es dich so trifft hab ich nicht gewusst // Es war nie geplant, dass du dich jetzt fühlst wie einer von vielen // Ich will doch nur spielen // Ich tu doch nichts" gar nicht zu. Hier ein lieber Augenaufschlag, da ein laszives Säuseln ins Mikrofon. Annett Louisan versteht es die Männer und ihre Zuhörer um den Finger zu wickeln. Jazzige Chansons irgendwo zwischen Norah Jones und Carla Bruni – aber eben auf Deutsch. Kokettierend, frech und erfrischend. Die Instrumentierung ist schlicht gehalten: Piano, Gitarre, hier und da mal ein Streicher. Das reicht um zu wirken. Dazu geschickt arrangierte Texte. Die Idee Gefühle zu personifizieren ("Das Gefühl") ist neu und absolut gelungen. Dass die Texte nicht ausnahmslos von der 25-jährigen Kunststudentin stammen ist dabei unwichtig. Es ist trotzdem authentisch. Annett gibt sich als Vamp – zieht sich musikalisch den Lederanzug über und spielt in "Die Katze" Catwomen. Erotik pur. Die Männer-verschlingende Katze. Man nimmts ihr ab.

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Artikel vom 24. November 2004

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Kommentare über Jazz / Pop

lasshirnregnen am 05.04.2005:
selten so eine bescheuerte musikkritik gelesen. offensichtlich zuviel crack geschluckt oder zuviel kohle von der plattenfirma bekommen um hier eine "unschuldige" Frau und authentizität zu erkennen.