Ashlee Simpson - Autobiography

© UNIVERSAL Wirklich gut, dass sie sich die Haare schwarz gefärbt hat. In blond würde man Ashlee Simpson sonst mit ihrer schnulzigen Schwester Jessica verwechseln. Macht die 19-jährige aber den Mund auf, wird schnell klar, dass sich da jemand stark abgrenzen will. Bei Ashlee ist Rock angesagt. Avril Lavigne hat vorgemacht, dass das super funktionieren kann. Und so gibt es nun das erste Album der kleinen Simpson: "Autobiography". Ihre eigene MTV-Reality-Show verhalf dann auch dazu die Debüt-Single "Pieces Of Me" ordentlich bekannt zu machen. Pop-Rock mit Ohrwurm-Garantie. Dazu ein Video, in dem das hübsche Mädel unschuldig mit viel Mascara und Lipgloss in die Kamera blinzelt, barfuß durchs Studio tänzelt und provokativ in pink "Punk" auf der Brust stehen hat. Vielleicht will sie punkig sein, vielleicht versucht sie sich einfach auch nur an einem Modetrend – Punk im musikalischen Sinne liefert sie auf "Autobiography" auf keinen Fall ab. Solider und penibel produzierter Pop-Rock präsentiert die Ashlee und strengt sich dabei wahnsinnig an, eben nicht nach Pop oder ihrer Schwester zu klingen. Sie schreit, sie näselt und manchmal klappt´s dann sogar: Bei "Love Makes The World Go Round" oder "Surrender" hat sie den Charme einer Gwen Stefani in der Stimme. Dazu eine Menge Gitarren, eine Ohrwurm-Melodie und es passt. Die Songs bleiben hängen. Einiges muss Ashlee selbst aber auch noch lernen: Live-Performance zum Beispiel. Sonst passieren wieder so peinliche Auftritte wie letztens beim US-Quoten-Renner "Saturday Night Live", wo sie live ihren Playback-Auftritt vergeigte und trotzig von der Bühne rannte. In solchen Angelegenheiten sollte sie vielleicht noch mal ihre Schwester um Rat fragen.

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Artikel vom 10. November 2004

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