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Die Erwartungen an den ersten Roman der Gewinnerin des Ingeborg-Bachmann Preises 1999 waren hoch gesteckt. Groß war schließlich das Lob und beeindruckend ihre Erzählungen in dem Buch "Seltsame Materie". Nun beantwortet sie mit "Alle Tage" die Frage, ob sie den Erwartungen gerecht werden kann. |
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© LUCHTERHAND LITERATURVERLAG |
| | Es beginnt mit einem dem Leser fremden Menschen, der Abel Nema heißt und kopfüber an einem Klettergerüst hängt. Warum der Fremde dort hängt und wer er genau ist, das erfahren wir auf den folgenden 400 Seiten des Romans.
Ganz so einfach macht es Terezia Mora dem Leser nicht. Sie wechselt ohne jegliche Rücksicht oder Vorwarnungen die Perspektiven, Zeiten und Orte der Geschichte. Doch die Autorin scheint ihn mit ihrer interessanten Erzählweise und Sprache an die Hand zu nehmen und ihn Schritt für Schritt in den kleinen Kapiteln durch das von ihr entwickelte Erzähllabyrinth zu führen.
Die Geschichte Abels ist ein Leidensweg. Immer wieder sehen wir wie er scheitert, seine Sprache verliert oder hier und da verprügelt wird. Nachdem er von seinem besten Freund, den er liebt, während der Schulzeit einen Korb bekommt flieht Abel, lernt 10 Sprachen und versinkt trotzdem in Sprachlosigkeit. Er heiratet Mercedes und hat mit Omar einen Stiefsohn, der als halbblinder ein Auge für die Weisheit gegeben hat. Immer wieder treffen wir in dem Roman auf einzigartige Figuren, die den Antihelden Abel während seines Martyriums begleiten.
Und am Ende des Labyrinthes sind wir nach diversen Umwegen wieder am Klettergerüst angelangt, wo die Geschichte eine letzte Wendung nimmt.
Nach dem Lesen des Romans ist Abel uns nicht mehr fremd. Er ist einer von uns, mit all seiner Suche nach Identität und Sprache ein Mensch der Moderne. In dem Fall scheinen Umwege also tatsächlich die Ortskenntnis zu erhöhen.
Oh und ja, sie hat die Erwartungen erfüllt...definitiv.
Terézia Mora - "Alle Tage
Luchterhand Literaturverlag, August 2004
Gebundenes Buch, 432 Seiten
Gebunden, 283 Seiten, 18,90 EUR
ISBN: 3630871852
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