C6 MAGAZIN
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INTERNETTHRILLER 11.7.2002

Lautloses Duell - Jeffrey Deaver

Eines der spannendsten Bücher, die je geschrieben wurde. Alle Fachbegriffe des Cyberspaces sind in dem Computerkrimi so eingebaut und erklärt, dass sich selbst Laien durch das Computerlatein nicht aufhalten lassen müssen, sondern sich wie im Flug durch die Seiten dieses hoch spannenden und genialen Thrillers „surfen“ können.

© GOLDMANN VERLAG
Der bösartige Computerfreak Phate crackt sich mit seinem berüchtigten Trapdoor-Programm in die Computer friedlicher Internetbenutzer (in Hackerkreisen auch Zivilisten genannt) und spioniert sie aus.

Auch bei Lara Gibson dringt er ein. Phate liest ihre e-mails und durchforstet ihre Festplatte nach persönlichen Informationen. Auch andere Quellen zapft er an, um alles über die ahnungslose Frau zu erfahren. Er hackt sich dafür auch in staatliche Netzwerke ein, die sofort alle gespeicherten Daten von ihr ausspucken. Als er genug über ihren Alltag, ihren Job und ihre Hobbys weiß, beginnt sein mörderisches Spiel. Er nimmt die Identität eines flüchtigen Bekannten Gibsons an, schlüpft, mit gefälschten Papieren ausgestattet in seine Haut. Das Spiel beginnt.

Zuerst arrangiert er ein eher zufälliges Zusammentreffen an einem öffentlichen Ort. Dort "social engineered" er sie.

"Hallo Lara. Kennen Sie mich noch? Sie haben mich und Cheryl in Nantucket kennen gelernt … bei der Hochzeit von Fred und Mary." Er erschlich sich auf diese Weise das Vertrauen des Opfers. Einen Tag später war Lara Gibson tot.

Andy Anderson von der Abteilung Computerkriminalität CCU kommt in dem Fall nicht weiter. Trotz seiner Spezialausbildung und hervorragenden Computer- und Hackkenntnisse kommt er in dem Fall nicht weiter. Phate ist eine Nummer zu groß für ihn.

Also sucht er Wyatt Gillette auf. Dem verurteilten und in San Ho inhaftierten Computerkriminellen wird vorgeworfen, den berühmten Standard 12 des Verteidigungsministeriums geknackt zu haben. Er ist wahrscheinlich der einzige, der es schaffen würde, Phate zu schnappen, bevor sich dieser weitere Opfer suchen kann. Also wird Wyatt mit einer Fußfessel versehen, in das Büro der Abteilung geschafft, wo ihm das schier Unmögliche gelingen soll.

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Jeffrey Deaver hat sehr gute Recherchearbeiten geleistet, selbst die Kapitelnummern sind als Gag noch zusätzlich noch im Binärcode angegeben.
    
 
Das Team der CCU ermittelt fieberhaft weiter. Und trotz, dass Wyatt in den Weiten des Blauen Nichts, wie er das Internet einmal beschrieben hatte, Phates Spuren verfolgt, scheint ihm der Killer immer einen Schritt voraus.

Kurz vor dem Zugriff der Polizei wird Phate nämlich gewarnt. Wyatt findet mit Hilfe von Bishop, seinem persönlichen Aufpasser und Bewacher, heraus, dass Phate einen Verbündeten namens Shawn hat. Shawn versorgt Phate mit geheimen Informationen aus dem Hauptquartier der CCU. Somit entkommt er den groß angelegten Polizeieinsätzen.

Der nächste Mord kann nicht vereitelt werden. Doch diesmal kommt das Team dem Motiv auf die Spur. Sie hatten es mit einem psychopathischen Hacker zu tun, der die reale Welt nicht mehr von der virtuellen unterscheiden konnte.

"Wer willst Du sein?" Für Phate ist alles nur ein Spiel. Er besitzt glänzende schauspielerische Qualitäten, die er dazu nutzt, immer neue Rollen zu spielen. Wie in einem Computerspiel. Und er spielte es im Expert Level, der echten Welt. Für jeden Mord erspielt er sich seine Punkte.

Als er herausfindet, dass ausgerechnet Wyatt auf ihn angesetzt wurde, steigert sich seine Lust am Spiel eher, da er in ihm einen würdigen Gegner vor sich sieht. Er traut sich sogar, durch ein geschicktes Ablenkungsmanöver getarnt, ihm in der Zentrale des CCU auszusuchen und zu bedrohen.

Nach atemberaubender Spannung, die dem Leser viele Nerven kostet, wird Phate schließlich aufgespürt. Allerdings kostet es Phate das Leben.

Immer wieder geistern Verdächtigungen durch den Raum, wer hinter Shawn stecken könnte, denn auch nach dem Tode Phates geistert ein Hacker, der Trapdoor nutzt, durch die Cyberwelt, und versetzt die ganze Stadt in chaotische Zustände.

Der Verdacht fällt auf Stephen Miller, einen Mitarbeiter der CCU. Er wird seit längerer Zeit vermisst. In seinem Computer befindet sich zahlreiches material, was beweißt, dass er regelmäßig als Shawn e-mails an Phate geschickt hat. Unter anderem hatte er ihm verraten, wann die Polizei zuschlagen würde.

Der Fall scheint abgeschlossen. Phate war tot, Stephen Miller hatte Selbstmord begangen. Doch dann geschehen innerhalb eines Tages merkwürdige Dinge. Die Gerichtsmedizin findet heraus, dass es kein Selbstmord war. Shwan war außerdem noch aktiv.

Wyatt hatte von Bishop die Erlaubnis erhalten, seine Ex-Frau Elana kurz zu sehen, bevor er nach San Ho zurückkehren musste.

Shwan wollte sich für den Tod seines Freundes Phate rächen, und schickte gefälschte Einsatzbefehle an ein SWAT der Polizei. In diesem Befehl wird die Truppe angewiesen, das Haus von Elana zu stürmen, und mit extremster Härte vorzugehen. Angeblich verschanzten sich dort bis an die Zähne bewaffnete Terroristen.
Bishop findet es heraus. Ein Kampf gegen die Zeit beginnt. In zehn Minuten würde die SWAT das Haus stürmen und auf alles schießen, was sich bewegt.

Bishop warnt Wyatt telefonisch. Wyatt erklärt ihm, dass es nun unbedingt notwendig sei, Shwan zu finden und ihn auszuschalten. Es gibt nur noch eine Möglichkeit, wo sich der Verräter aufhalten kann. Bishop rast sofort in die Lagerhalle, öffnet den abgetrennten Raum, der als zweite Wand in die riesige Garage eingelassen ist.
SHAWN!
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Während die Identität Phates vom Autor selbst rasch geklärt wird, geht es nur noch darum, wer Shawn ist. Der Leser wird am Ende des Romans aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Überhaupt ist das ganze Buch gesäumt von raffinierten Überraschungen.

Jeffrey Deaver ist der Autor von "Die Assistentin". Der Film zum Buch wurde damals als "Der Knochenjäger" verfilmt.
Man kann nur gespannt sein, was sich dieser Mann als nächstes einfallen lässt, um seine Leser in die verworrenen Abgründe psychopathischer Gedankengänge zu entführen.
rk
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Artikel vom 11. Juli 2002

Lautloses Duell.

von Jeffery Deaver. Goldmann.
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Kommentare über Internetthriller

kronOZ am 22.06.2003:
Lese das Buch gerade. Habe keine Zeit hier einen Kommentar abzugeben..


kronOZ am 22.06.2003:
Lese das Buch gerade. Habe keine Zeit hier einen Kommentar abzugeben..


Petra am 29.12.2002:
Du trifftst es genau auf den Punkt. Einer der besten!


B. am 28.11.2002:
Ich kann Deine Kritik nur stützen - neben 'Die Tränen des Teufels' Deavers bester Roman.


Georg am 29.08.2002:
klingt echt gut, was du da schreibst.. steht auf meiner Einkaufsliste


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