Auf die Fresse!

© SONY PICTURES Alt und Jung: Burt Reynolds und Adam Sandler. Der eine spielte die Rolle 1974, der andere spielt sie jetzt. Paul Crewe (Adam Sandler) war in einem früheren Leben einmal Footballprofi und Star-Quaterback. War, denn nach einem Skandal um von ihm ausgehende Spielmanipulationen ist er hochkant aus der Liga geflogen. Dementsprechend abgehalftert ist er jetzt und den Tiefpunkt erreicht er, als er betrunken und während einer spektakulären Verfolgungsjagd den Bentley seiner Freundin zerlegt. Die Konsequenz: Paul muss ins Gefängnis, aber nicht in irgendeins sondern in das knallharte Allenville Penitentiary in der texanischen Einöde. Die Hoffnung, seine drei Jahre ungestört absitzen zu können, verfliegt direkt am Anfang. Direktor Hazen ordnet an, dass er ein Team aus Häftlingen zusammenstellen soll, das gegen das Team der sadistischen Wärter antreten wird. Und so gestaltet sich sein Aufenthalt anders als gedacht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den Mithäftlingen findet er Freunde, wie zum Beispiel seinen Zellennachbarn, den gerissenen Caretaker (Chris Rock) und er denkt gar nicht daran, mit seinem Team nur Kanonenfutter für die Wärter abzugeben. Im Gegenteil, dieses eine Spiel ist die ultimative Gelegenheit, den Wärtern all ihre Gemeinheiten heimzuzahlen… © SONY PICTURES Ganz schön groß: Paul (Adam Sandler) sucht sich die übelsten Zeitgenossen aus dem Gefängnis... "Spiel ohne Regeln" ist die nunmehr dritte Zusammenarbeit von Regisseur Peter Segal und Adam Sandler, die zuvor schon bei "50 erste Dates" und der "Wutprobe" zusammenarbeiteten. In diesem Fall haben sie sich an einem Remake von "Die härteste Meile" von 1974 versucht, in der Burt Reynolds, der hier in der Rolle des in die Jahre gekommenen Footballstars und Gefängnisveteranen Nate Scarborough zu sehen ist, den Part spielt, den jetzt Sandler übernomen hat. Unterstützt werden sie von diversen prominenten Footballstars und Wrestlern sowie HipHop-Star Nelly, der auch den einen oder anderen Song zum sehr Rap-lastigen Soundtrack beigetragen hat. Wenn man dem Sportfilm im Allgemeinen eher zugeneigt ist, ist auch "Spiel ohne Regeln" ganz nett anzuschauen, allerdings ist der Film allenfalls konventionelle Durchnschnittskost, die zu keinem Zeitpunkt überrascht oder besonders witzig ist. Das reicht dann weder an die oben schon erwähnten bisherigen Zusammenarbeiten heran, noch an die bisherigen Sportfilme mit Adam Sandler, dem großartigen "Happy Gilmore" und dem durchaus okayen "Waterboy". Man hat das alles schon zigmal so oder so ähnlich gesehen und es gelingt dem Film nicht, sich hier entscheidend abzusetzen. Man begnügt sich damit, ein wenig überlang, die Geschichte des Originals noch einmal zu erzählen und vor allem über den Soundtrack ein wenig modernen Zeitgeist einzubauen. Das ist ganz okay, streckenweise sogar ganz nett anzusehen, mehr aber auch nicht. Spiel ohne Regeln USA, 2005 Regie: Peter Segal Mit: Adam Sandler, Chris Rock, Nelly, Burt Reynolds u.a. 113 Minuten Verleih: Sony Pictures

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Artikel vom 17. September 2005