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Eine Reise zu den Videoabenden der Jugend: "House of Wax" stellt sich in die Tradition guter alter, aber sinnloser Splatterfilme-und ist so schlecht, dass er eigentlich schon wieder als Trash durchgehen kann |
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© WARNER BROS. |
| | Carly (Elisha Cuthbert) macht sich mit ihrem Freund Wade (Jared Paladecki), ihrer besten Freundin Paige (Paris Hilton) sowie deren Freund und ihrem Bruder Nick (Chad Michael Murray) und seinem Freund Dalton auf den Weg zu einem der wichtigsten College-Footballspiele des Jahres. Sie beschließen, auf einer Wiese zu zelten und erst am nächsten Tag weiterzufahren und von da an entfernt sich ihre Reise immer mehr von einem harmlosen Wochenendtrip. Nachts erscheint ein mysteriöser Truck, der mit den Scheinwerfern das Lager beleuchtet, aber unverrichteter Dinge wieder verschwindet. Als am nächsten Morgen geheimnisvollerweise Wades neuer Keilriemen gerissen ist, teilt sich die Gruppe. Während die anderen zum Spiel fahren, machen sich Wade und Carly auf den Weg in die Stadt Ambrose, um einen neuen Keilriemen zu besorgen. Dort steht das ehemals berühmte House of Wax, ein komplett aus Wachs errichtetes Haus, in dem erstaunlich realistisch wirkende Figuren ausgestellt werden. Während das Paar auf den Tankstellenbesitzer wartet, der einer Beerdigung beiwohnt, sieht es sich in Ambrose und im House of Wax um. Was hat es mit den realistischen Wachsfiguren auf sich? Und warum wirkt die Stadt wie ausgestorben? Des Rätsels Lösung ist schnell gefunden und nun müssen die Jugendlichen alles daran setzten, nicht selbst zur Wachsfigur gemacht zu werden…
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© WARNER BROS. |
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Objektiv gesehen ist "House of Wax", eine Neufassung des gleichnamigen Horrorfilms aus dem Jahr 1953 und gleichzeitig das Leinwanddebüt des Werbeclip-Regisseurs Jaume Collet-Serra, kein guter Film. Die Handlung ist dünn, vorhersehbar und sowohl mit Logik- als auch mit Anschlussfehlern durchsetzt und die platten Dialoge sind genauso schlecht wie die Schauspielerleistungen. Bei letzteren sticht besonders Millionenerbin Paris Hilton hervor, deren Auftritt eine Mischung aus verwöhnter Attitüde, hinlänglich bekannt aus der Reality-Show "The Simple Life", und Stripnummer, einigen wohl bekannt aus einem Film, der im Internet für Furore sorgte, ist.
Aber "House of Wax" gelingt es trotzdem, an einigen Stellen zu unterhalten. Das hat den einfachen Grund, dass Collet-Serra, vielleicht um die Schwächen des Films wissend, ihn ganz bewusst in die Tradition der Splatterfilme der siebziger und frühen achtziger Jahre stellt. Die waren in den Punkten Story, Dialoge und Schauspieler auch zumeist unfassbar schlecht, sorgten aber, als man so ungefähr 14 war, für große Erheiterung bei Videoabenden, weil sie diese Schwächen mit der ein oder anderen Brutalität zwischendurch wettzumachen versuchten.
Der Weg ist das Ziel
Ähnliches geschieht hier. Das ganze Drumherum ist in der Tat so schlecht, dass es schon als Trash durchgeht, aber zwischendurch werden Bilder mit solch einer konsequenten Brutalität gezeigt, dass es eigentlich schon fast wieder beachtlich ist und völlig zu Recht eine Altersfreigabe ab 18 bekommen hat. Dass das ganze dann nicht wirklich erklärt wird- geschenkt. Da gibt es halt diese beiden Psychopathen, die die Jugendlichen umbringen wollen, Punkt. Hier ist der Weg das Ziel, das Warum drängt in den Hintergrund und das Wie ist manchmal lustig mitanzusehen. Problematisch ist nur, dass das Splatter-Genre mehr oder minder aus den heutigen Sehgewohnheiten verbannt ist und zeitgenössische Horrorfilme doch in der Regel ein Mindestmaß nachvollziehbarer Handlung haben, wie hahnebüchen diese im Einzelnen dann auch sein mag. Wenn man jedoch in seiner Jugend auf Videoabenden alle möglichen "Freitag der 13."-Teile gesehen hat, ist "House of Wax" eine kleine Reise in die Vergangenheit, bei der man sich dann aber, wenn man gerade nicht über einen bluttriefenden Effekt lacht, fragt, wie man so etwas damals allen Ernstes cool finden konnte.
Wenn man "House of Wax" als Trashfilm in der Tradition alter Splatterwerke anschaut, kann man durchaus an einigen Stellen seinen Spaß haben, denkt man jedoch einen Moment zu lang über die Schwächen des Films nach, ist es vorbei und man sieht ihn nur noch als das, was er, wie alle anderen Trashfilme auch, ist: Eigentlich unglaublich schlecht aber doch manchmal ganz lustig.
House of Wax
USA, 2005
Regie: Claude Collet-Serra
Mit: Elisha Cuthbert, Chad Michael Murray, Brian van Holt, Paris Hilton, Jared Padalecki u.a.
Verleih: Warner Bros.
113 Minuten
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