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Auf den Tag genau elf Jahre nach Beginn des Bürgerkriegs kommt der dreifach Oscar- nominierte Film "Hotel Ruanda" ins Kino- eine Mischung aus Heldenepos und moralischer Anklage |
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© TOBIS |
Steht im Regen: Paul (Don Cheadle) vor dem Hotel in dem er den Flüchtigen Obdach gewährt
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| | Ruanda, 1994: Als der ruandische Diktator auf dem Rückweg von der Unterzeichnung des Vertrages, der eigentlich das friedliche Zusammenleben zwischen Hutu- Regierung und Tutsi- Rebellen regeln soll, einem Attentat zum Opfer fällt, eskaliert die Situation und der Genozid beginnt. In dessen Folge werden in den kommenden 100 Tagen fast eine Million Ruander sterben. Vor diesem schrecklichen Hintergrund erzählt "Hotel Ruanda" die auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte des Hotelmanagers Paul Rusasabagena (Don Cheadle), der 1200 Tutsis das Leben rettete, indem er sie im Hotel unterbrachte und alles versuchte, sie in Sicherheit zu bringen. Dabei bedient er sich der Gefälligkeiten, die er sich mit der Zeit durch kleinere und größere Geschenke erkauft hat und die er zunächst eigentlich nur einsetzten wollte um seine eigene Familie- seine Frau ist Tutsi- zu retten. Nach und nach aber wächst er in die Rolle des Helden, der als klar wird, dass die UN nicht eingreifen werden, nur noch ein Ziel verfolgt: Die Hotel- "Gäste" in Sicherheit bringen und die Kinder seines ermordeten Schwagers finden und mitnehmen.
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© TOBIS |
Der machtlose Colonel Oliver (Nick Nolte,l. mit Don Cheadle)
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Auf der Berlinale mit 20 Minuten Standing Ovations gefeiert und mit drei Oscar- Nominierungen (Bester Hauptdarsteller, Beste Nebendarstellerin und Bestes Originaldrehbuch) bedacht, kommt "Hotel Ruanda" nun am 7. April auf den Tag genau elf Jahre nach dem Beginn des Bürgerkriegs in die deutschen Kinos.
Dabei ist der Film eine konventionell erzählte Heldengeschichte, die in erster Linie von ihren ausgezeichneten Darstellerleistungen lebt. Heraus ragt hier vor allem der bisher durch stets souveräne Nebendarstellerleistungen bekannte Don Cheadle als Paul, der sich in der Originalfassung sogar des afrikanischen Akzents bedient. Erschreckende Bilder gibt es zwar auch hier, beispielsweise als Paul frühmorgens über eine buchstäblich mit Leichen gepflasterte Straße fährt, Regisseur Terry George ("Im Namen des Vaters") hält sich mit diesen Darstellungen aber- wohl auch zu Gunsten der Massenkompatibilität- eher zurück. Er wählt Pauls Perspektive und so sieht der Zuschauer nur dann harte Kriegsrealität, wenn auch Paul sie sieht.
Ein Zwiespalt auf den der Film keine Antwort liefert und auch nicht liefern will. "Hotel Ruanda" zeigt eher mit der Moralkeule die Konsequenzen des Pazifismus, mit dem wir uns in Deutschland eigentlich ganz gut fühlen. Sicherlich droht dieses moralische Aufzeigen irgendwann ein wenig ins Überdeutliche zu kippen, die Tatsache, dass der Film dem Zuschauer dadurch aber den einen oder anderen Gedanken mit nach Hause gibt, der ihn über die zwei Stunden hinaus beschäftigt, macht ihn aber zu einem guten Film- das leisten in letzter Zeit nämlich nicht viele.
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