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Der Club der roten Mützen
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Auf großer Fahrt mit Bill Murray. In Wes Andersons "Die Tiefseetaucher" macht sich das Team Zissou auf, den Jaguarhai zu erlegen- und strandet um ein Haar. |
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© TOUCHSTONE PICTURES |
Steve Zissou und sein Widerpart Alistair Hennesey (Bill Murray, r., Jeff Goldblum)
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| | Wie melancholisch man doch in eine Kamera schauen kann. Bill Murray hat das im vergangenen Jahr in Sofia Coppolas ausgezeichnetem "Lost in Translation" demonstriert und wohl eines der interessantesten Comebacks der letzten Jahre geschafft. Dabei liegen in den Tiefen dieses Blicks, und damit auch in den Tiefen der Figur, immer auch ein Bisschen die Hintergründe verborgen und brodeln unter der Oberfläche- ganz heraus kommen sie jedoch nie.
In Wes Andersons "Die Tiefseetaucher" leiht Bill Murray sein Gesicht, dem Ozeanograph Steve Zissou, der mit seinem Team die Meere bereist und Filme über die Unterwasserwelt dreht. Die Mitglieder seines Teams haben auf den ersten Blick nur Eines gemeinsam: Die roten Strickmützen, die sie alle, einer Uniform gleich, tragen. Schaut man sich diesen zusammengewürfelten Haufen aber einmal näher an, so drängt sich mehr und mehr das Bild einer Familie auf; dort sind ja auch nicht alle gleich, aber man hält und gehört zusammen.
Die ganze Situation ändert sich jedoch, als Steves langjähriger Partner und bester Freund Esteban bei einem Tauchgang von einem Hai gefressen wird. Nun hat Steve nur noch ein Ziel: Auf seiner wahrscheinlich letzten Mission diesen Hai töten. Dass dann auch noch ein junger Mann namens Ned, wahrscheinlich Steves Sohn, und die Journalistin Jane an Bord kommen- und die Tatsache, dass sich sowohl Vater als auch Sohn in sie verlieben- macht die Konstellation nicht einfacher. Aber trotzdem macht sich die "Familie" auf, zur wahrscheinlich letzen Mission.
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© TOUCHSTONE PICTURES |
Das Team Zissou im Unterwassereinsatz
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"Die Tiefseetaucher" ist nur vordergründig ein Film über die Unterwasserwelt und die Seefahrt. All das dient Regisseur Wes Anderson nur als Hintergrund für eine Art Familienportrait. Und Familie ist hier, wie schon erwähnt, über die Grenzen der eigentlichen Zissou- Familie hinaus zu sehen. Jeder auf dem Boot gehört irgendwie dazu, vom humorlosen deutschen Ingenieur Claus (Willem Dafoe) bis zu Pelé (Seu Jorge), der immer wieder, sich selbst auf der Akustikgitarre begleitend, Songs von David Bowie in portugiesischer Sprache zum Besten gibt. Das erinnert ein Bisschen an Andersons "The Royal Tenenbaums", bei dem es sich ja auch schon, ähnlich wie hier, um das Portrait eines kauzigen alten Mannes und seiner Familie handelte.
Ein Handlungsstrang zu viel
Diese Wiederaufnahme einer eigentlich schon bekannten Geschichte vermag Anderson aber über weite Strecken zu kompensieren. Die vielen kleinen und großen mehr oder weniger abstrusen Ideen sind es, die seinen Film tragen, und weniger die Geschichte, auch wenn sie es durchaus schafft an einigen Stellen zu bewegen. Diese Medaille hat allerdings auch eine Kehrseite: Anderson will vielleicht einfach ein wenig zu viel erzählen- mal ganz entgegen der Tendenz momentaner Hollywood-Blockbuster- und verzettelt sich zwischendurch ein bisschen in den verschiedenen Handlungsebenen. So kommt es leider auch, dass Anderson sich irgendwo auf dem Ozean in seiner Geschichte verliert und einen Handlungsstrang zu viel erzählt. Da wäre weniger mehr gewesen und die Konzentration auf die eigentliche Handlung Trumpf.
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