Muxmäuschenstill

© X-FILMVERLEIH Herr Mux (Jan Henrik Stahlberg) hat die kleinen und großen Verfehlungen seiner Mitbürger satt. Bewaffnet mit einer Kamera und dem Langzeitarbeitslosen Gerd (Fritz Roth) macht er sich auf den Weg durch Berlin, um alles zu dokumentieren und die "Sünder" auf den rechten Weg zurückzubringen. Selbstverständlich wird alles katalogisiert und archiviert, denn Wiederholungstäter haben bei Herrn Mux keine Chance, diese sind nämlich "Gift für seine Statistik". Das System funktioniert, immer mehr Menschen machen mit und Herr Mux muss sogar expandieren. Doch als er die junge Kellnerin Kira (Wanda Perdelwitz) trifft, scheint alles ins Wanken zu geraten. Regisseur Markus Mittermeier ging ein Wagnis ein. Mit nur 40.000 € produzierte er seinen ersten Kinofilm und räumte gleich vier Preise beim Max-Ophüls-Festival ab. Das Drehbuch schrieb der Hauptdarsteller Jan Henrik Stahlberg gleich selbst und das auch noch unglaublich gut. Denn in diesem Film bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Keine 08/15-Komödie, sondern ein sarkastisches Drama, das seines Gleichen sucht. Mit der Hauptperson dieser Pseudo-Dokumentation kann sich jeder anfreunden. Am Anfang zumindest. Doch dann schlägt das Verhalten des Weltverbessers in psychopathische Züge um. Wenn Herr Mux dann auch noch von seinem "Manifest" spricht, sind Parallelen zu anderen Zeiten in Deutschland kaum noch zu übersehen. So sollten mehr deutsche Filme sein: frech, einfach und unglaublich gut.

Kommentieren   Druckversion

Artikel vom 26. Juli 2004

Muxmäuschenstill von Marcus Mittermeier. Artikel direkt bei Amazon.de bestellen ...