Ausbildung kontra Studium

Was sollen denn die Realschüler sagen? Die haben manchmal gar keine Wahl. Ich habe die Realschule mit gut-sehr gut beendet und hab von 40 Bewerbungen auf Ausbildungsstellen für Realschüler 39 Absagen bekommen.
Abiturienten können fast alles machen auch wenn die Zensuren nicht so gut sind. Die Firmen stellen in vielen Fällen auf einfachste Stellen nur noch Abiturienten an, weil sie meinen die können besser praktisch arbeiten, ein Witz! Auch wenn man mal bedenkt welche Wege ein Realschüler gehen muss, um doch noch zu studieren(3Jahre Ausbildung+1 Jahr FOS). Ich besuche zur Zeit die FOS Wirtschaft und habe vorher Informatikkaufmann gelernt. Dennoch kann ich später nicht an einer Uni BWL studieren. An Fachhochschulen fange ich nach 4 Jahren mehr Erfahrung im Bereich BWL auf der gleichen Stufe an wie ein Abiturient der 2 Jahre länger auf eine allgemeinbildende Schule gegangen ist als ich. Wo ist da bitte die Logik? Wozu lerne ich für Rechnungswesen und Wirtschaft an der FOS? Kein Abiturient(Außnahme Fachabi) hat im Gymnasium BWL als Fach gehabt! So ist das in den anderen Bereichen der FOS genauso, überall fängt man gerade mal in einem Fachbereich einer Fachhochschule mit den gleichen Vorraussetzungen an wie ein Abiturient.
Meiner Meinung nach sollte entweder das Abitur schwerer gemacht werden oder der FOS-Weg leichter gemacht werden.

MfG Robert

Man sagt allgemein, dass Abiturienten während ihrer Ausbildung eine bessere Allgemeinbildung genossen haben und bessere soziale Kompetenzen aufweisen. Zumindest für das Land Berlin kann ich das nur bestätigen. Die Anforderungen, die an einen Abiturienten gestellt werden, sind andere. Das schlägt sich zunächst in den Inhalten nieder: alles wird tiefgehender und ausführlicher behandelt. In der Notengebung: es gelten andere Anforderungsbereiche. Die Länge der Ausbildung und nicht zuletzt die Umgebung geben dazu ihr übriges. Ich möchte meine Gymnasialausbildung nicht missen und die Chancen, die ein Abiturient auf dem Arbeitsmarkt hat, wenn er direkt mit diesem konfrontiert wird, stehen nicht besser als die eines Realschülers. Die Zeiten sind vorüber.

@Pierre

.die Chancen die ein Abiturient auf dem Arbeitsmarkt hat stehen viel besser als die eines Realschülers.
Mir geht es auch um Realschüler die eine Ausbildung gemacht haben und jetzt FOS machen. Diese machen 4 Jahre fachbezogenen Unterricht und fangen auf dem gleichen Level an wie ein Abiturient der bis auf wenige Außnahmen keinerlei Wissen in diesem Fachbereich vorweisen kann. Wozu mach ich z.B. 4Jahre BWL in der FOS wenn mir die Profs. in der FH sagen alle fangen bei Null an?
Aus zuverlässigen Quellen wurde mir außerdem bestätigt, dass für viele Studiengänge an der Uni von den Anforderungen her gar kein Abitur nötig ist. Wofür braucht man z.B. Vektorrechnung im Studiengang Erziehungswissenschaft? Die Liste an Beispielen könnte ich unendlich lang weiterführen. Ich bin mir durchaus im klaren darüber, dass nicht jeder studieren kann aber gute bis sehr gute Realschüler weisen meines Erachtens durchaus die soziale Kompetenz und Intelligenz auf, die für viele Studiengänge benötigt werden.
Die einzig richtige Möglichkeit, die Befähigung für die einzelnen Studiengänge herauszufinden liegt für mich in einem Eignungstest unabhängig ob Abiturient oder nicht.
Als letzte Anmerkung möchte ich hier erwähnen, dass nach dem jetzigen System z.B. Abiturienten die in Sozialkunde eine 4 auf dem Zeugnis haben, trotzdem Politikwissenschaften studieren können..usw. während ein Realschüler der Informatikkaufmann gelernt hat, keine Wirtschaftsinformatik studieren kann(unlogisch, warum Abiturienten dies dürfen,wo sie doch viel weniger Informatik gehabt haben).

MfG Robert