Die Juden als Tätervolk?

Sehr geehrte Herr de Bois,
Ihrem Artikel fehlt leider das Wichtigste: Im Zusammenhang mit Martin Hohmann (CDU) sind die unglaublichsten journalistischen Schlampereien geschehen; Hohmanns Aussagen wurden bruchstäckhaft und falsch zitiert und so in ihr Gegenteil verkehrt! Hohmann hat in seiner incriminierten Rede ausdrücklich und (historisch natürlich korrekt) gesagt, dass "die Juden" KEIN "Tätervolk" seien - wie auch "die Deutschen" nicht. Im Internet ist seine Rede im vollständigen Wortlaut schnell recherchiert. Was daran "antisemitisch" sein soll, können nicht einmal die Urheber dieser Kampagne selbst wissen..

In Medien und Politik laufen - unter dem Banner von Aktionen gegen "den Antisemitismus" genau DIE Dinge ab, die wahrlich in unseligster Tradition stehen: Falschzitiererei, Strafversetzung, Fraktionsausschluss, Parteirausschmiss etc. pp. - wie in roten, braunen und sonstigen Diktaturen üblich.

Wie verträgt sich das mit der sonst so lauthals geforderten "Toleranz" und der grundgesetzlich verbrieften Meinungsfreiheit? (Natürlich überhaupt nicht..)

Diese Gedanken gehören in Ihren Artikel, damit er auf einem soliden, nicht-einseitigen Fundament steht.

Im übrigen noch ein paar Zahlen für Ihren Artikel: Das Politbüro der Bolschewiki bestand 1917 während der Oktoberrevolution aus 7 Leuten, davon 4 Juden. Mögen diese anfangs vielleicht auch aus hehren Motiven gehandelt haben - 1934 soll der jüdische Anteil in der Tscheka-Führung bei 39% gelegen haben (Quelle: http://ww.jungefreiheit.de/).

(Unverständlich ist mir bei alledem nur, dass Hohmann nicht selbst aufgrund des Verhaltens z.B. von Angela Merkel mit Protest aus "seiner" Partei ausgeterten ist.)

Mit freundlichen Grüßen
E. Reincke