Deutschland sucht den Super(n/d)epp

Es ist schon mysteriös, mit welch' seltsamer Fügung es RTL immer wieder versucht, dem längst verloren geglaubten Format "Deutschland sucht den Superstar" neuen Aufwind zu geben.

Die Verunglimpfung von Sexualität, der Nepp mit verschwundenen Kandidaten vor dem Finale und schließlich der zurückliegende Clou mit Daniel Küblböck, der wiederum ersten Trick vorführte und damit dessen zweite Verwendung erst ermöglichte.

Nun stehen zwei Kontrahentinnen im Finale, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Nachdem RTL sich noch im vergangenen Jahr dazu entschlossen hatte, Küblböck noch vor dem Finale seine Sachen packen zu lassen, verlässt man sich, so scheint es, heute auf die konträren Persönlichkeiten gut proportioniertes Landmädchen und flippige, entartete Kleinstadtgöre.

Wann hören die Privaten endlich mit ihren amoralischen Taktiken auf (auch gegenüber denen, die bereitwillig und naiv mitmachen) und besinnen sich auf die Suche nach neuen Formaten. Diese Suche stand auch am Anfang der Überlegungen vor zwei Jahren, am Ende stand "Deutschland sucht den Superstar". Keine erfolgreiche Suche.

Erfolgreicher und mittlerweile jahrelang bewährt schlug sich "Wer wird Millionär". Dennoch: dass der private Sender krampfhaft und mit allen Tricks versucht ein verlorenes Format durch sein Programm zu hieven grenzt an Täuschung.

Die Leidtragenden einer solchen Senderpolitik sind diejenigen, die abends lediglich eine gute Sendung zum Ausspannen erwarten. Und das darf man auch von einem Privaten, so meine ich.